06.11.2013 Aufrufe

NATO-Handbuch - truppen.info

NATO-Handbuch - truppen.info

NATO-Handbuch - truppen.info

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Beweggründe für eine <strong>NATO</strong>-Mitgliedschaft gehen jedoch weit über<br />

den engen Rahmen eines auf der Grundlage der oben dargelegten Aspekte<br />

gezeichneten Bildes finanzieller Vor- und Nachteile hinaus und umfassen politische,<br />

wirtschaftliche, wissenschaftliche, technologische, kulturelle und<br />

andere Faktoren, die sich nicht ohne Weiteres auf den Finanzbereich übertragen<br />

lassen. Um überdies zu einer aussagekräftigen Schlussfolgerung zu kommen,<br />

müsste jeder Mitgliedstaat die Kosten in seine Kalkulation einbeziehen,<br />

die im Laufe der Zeit anfielen, wenn er für sich allein oder im Rahmen anderer<br />

Formen der internationalen Kooperation für die nationale Sicherheit Sorge tragen<br />

müsste.<br />

Zweck dieses Kapitels ist nicht der Versuch, theoretische Berechnungen<br />

dieser Art anzustellen. Dies muss Sache der einzelnen Mitgliedstaaten unter<br />

Zugrundelegung ihrer eigenen Verfahren und Praktiken bleiben. Ziel ist vielmehr<br />

die Darlegung des Prinzips der gemeinsamen Finanzierung und der<br />

Kostenteilung, das bündnisweit und für alle zur Verwaltung der Finanzmittel der<br />

Allianz eingesetzten wichtigen Haushalte Anwendung findet. Zusammen<br />

genommen stellen diese Ausgaben weniger als ein halbes Prozent der<br />

Gesamtverteidigungsausgaben der <strong>NATO</strong>-Staaten dar (siehe Tabelle 3).<br />

<strong>NATO</strong>-Mittel werden im Wesentlichen für Vorhaben eingesetzt, die im<br />

Interesse aller Mitgliedstaaten liegen. Die Struktur der gemeinsamen Finanzierung<br />

ist mannigfaltig und dezentral ausgerichtet. Bestimmte multinationale<br />

Kooperationsaktivitäten auf den Gebieten Forschung, Entwicklung, Produktion<br />

und logistische Unterstützung berühren nicht alle Mitgliedstaaten und können<br />

mitunter lediglich eine kleine Zahl dieser Staaten betreffen. Diese größtenteils<br />

unter der Leitung von <strong>NATO</strong>-Produktions- und -Logistikorganisationen durchgeführten<br />

Aktivitäten unterliegen den allgemeinen Finanz- und Rechnungsprüfungsbestimmungen<br />

der <strong>NATO</strong>, werden jedoch andererseits praktisch autonom<br />

gemäß den vom Nordatlantikrat verabschiedeten Statuten<br />

wahrgenommen. Sie sind weiter unten aufgeführt (siehe unter „Finanzverwaltung”).<br />

Deshalb erstreckt sich die Finanzierung im <strong>NATO</strong>-Rahmen mit wenigen<br />

Ausnahmen weder auf die Aufstellung von Truppenkontingenten noch auf die<br />

Beschaffung militärischen Geräts wie Schiffen, U-Booten, Luftfahrzeugen,<br />

Panzern, Geschützen oder sonstigen Waffensystemen. Truppen und Wehrmaterial<br />

werden von den Mitgliedstaaten für das Bündnis abgestellt, die für das<br />

von ihnen überlassene Potenzial finanziell in der Pflicht bleiben. Eine wichtige<br />

Ausnahme bildet das luftgestützte Frühwarn- und Überwachungssystem<br />

(AWACS) der <strong>NATO</strong>, einer Flotte radarbestückter, im gemeinsamen Besitz der<br />

Mitgliedstaaten befindlicher und von diesen gemeinsam beschaffter, gewarteter<br />

und betriebener Flugzeuge, die dem direkten operativen Befehl eines<br />

<strong>NATO</strong>-Truppenführers unterstellt ist, der seinerseits den Strategischen <strong>NATO</strong>-<br />

228

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!