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NATO-Handbuch - truppen.info

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Dementsprechend verlangt eine der wesentlichen Anforderungen der<br />

ESVI Vorkehrungen, die die Nutzung der Teile der <strong>NATO</strong>-Kommandostruktur<br />

ermöglichen, die zur Unterstützung von Operationen unter Führung der<br />

Westeuropäischen Union 2 erforderlich sind. Daher wurden diese Teile als<br />

„trennbar, aber nicht getrennt” beschrieben, da sie der Westeuropäischen<br />

Union unterstellt werden könnten, dabei aber gleichzeitig feste Bestandteile<br />

der eigenen Militärstruktur des Bündnisses bleiben.<br />

Ein weiterer zentraler Aspekt der Entwicklung der Europäischen<br />

Sicherheits- und Verteidigungsidentität ist das als „Alliierte Streitkräftekommandos”<br />

bekannte Konzept. Dieses Konzept und seine Bedeutung für die<br />

Anpassung der <strong>NATO</strong>-Militärstruktur werden nachfolgend beschrieben.<br />

DAS KONZEPT DER ALLIIERTEN<br />

STREITKRÄFTEKOMMANDOS<br />

Ein Alliiertes Streitkräftekommando ist ein multinationales und teilstreitkraftübergreifendes<br />

Kommando, das für einzelne Einsätze organisiert und für<br />

das gesamte Spektrum der militärischen Aufgaben des Bündnisses zusammengestellt<br />

wurde, die eine multinationale und teilstreitkraftübergreifende<br />

Führung durch ein Hauptquartier erfordern. Dem Kommando können Einheiten<br />

von Nicht-<strong>NATO</strong>-Staaten angehören, die entsprechende Truppen stellen.<br />

Das Konzept der Alliierten Streitkräftekommandos wurde Ende 1993 auf<br />

den Weg gebracht und auf dem Brüsseler Gipfel im Januar 1994 verabschiedet.<br />

Bei dieser Gelegenheit ordneten die Staats- und Regierungschefs des<br />

Bündnisses an, dass die weitere Entwicklung des Konzepts ihre Bereitschaft<br />

widerspiegeln sollte, Kräfte und Mittel der <strong>NATO</strong> auf der Basis fallweiser<br />

Entscheidungen des Nordatlantikrats für von der Westeuropäischen Union<br />

(WEU) geführte Operationen zur Verfügung zu stellen und so den Aufbau der<br />

Europäischen Sicherheits- und Verteidigungsidentität zu unterstützen.<br />

Außerdem verbanden sie die Entwicklung des Konzepts mit praktischer politisch-militärischer<br />

Zusammenarbeit im Kontext der Partnerschaft für den<br />

Frieden (PfP).<br />

2 Die Rolle der Westeuropäischen Union (WEU) im Hinblick auf die Entwicklung der Europäischen<br />

Sicherheits- und Verteidigungsidentität wurde in Übereinstimmung mit Entscheidungen, die vom Rat<br />

der Europäischen Union in Helsinki im Dezember 1999 und in Feira, Portugal, im Juni 2000 getroffen<br />

wurden, in zunehmendem Maße von der Europäischen Union (EU) übernommen. Im November<br />

2000 traf der WEU-Ministerrat in Marseille entsprechende Entscheidungen: die operative Rolle der<br />

WEU wurde formell auf die EU übertragen, und es wurden Regelungen für die restlichen Funktionen<br />

und Strukturen der WEU getroffen. Siehe auch Kapitel 4 und Kapitel 15.<br />

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