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NATO-Handbuch - truppen.info

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Ein solcher Wandel konnte nicht ohne Schwierigkeiten vonstatten gehen.<br />

Wie die Ereignisse in der früheren Sowjetunion und anderen Teilen Mittel- und<br />

Osteuropas gezeigt haben, bot er auch Anlass zu neuer Besorgnis über<br />

Stabilität und Sicherheit. Der kühne Reformkurs innerhalb der Sowjetunion<br />

selbst führte zu neuen Herausforderungen und auch zu ernsten innenpolitischen<br />

Problemen. Angesichts der düsteren wirtschaftlichen Aussichten und<br />

der gewaltigen Schwierigkeiten in vielen Staaten Mittel- und Osteuropas beim<br />

Übergang von autoritären Regierungen und zentraler Planwirtschaft zu pluralistischer<br />

Demokratie und freier Marktwirtschaft waren politische Prognosen<br />

eine unsichere Sache; zudem mussten sie ständig überarbeitet werden.<br />

Während dieser ganzen Zeit spielte die <strong>NATO</strong> nach wie vor eine<br />

Schlüsselrolle: Sie bot den Rahmen für Konsultation und politische<br />

Koordinierung unter ihren Mitgliedern, um die Gefahr von Krisen zu verringern,<br />

die gemeinsame Sicherheitsinteressen hätten berühren können. Das Bündnis<br />

bemühte sich auch weiterhin um die Beseitigung militärischer<br />

Ungleichgewichte, größere Offenheit in militärischen Belangen und um<br />

Vertrauensbildung durch tief greifende, aber ausgewogene und nachprüfbare<br />

Rüstungskontrollvereinbarungen, Verifikationsregelungen und verstärkte<br />

Kontakte auf allen Ebenen.<br />

Die Hand der Freundschaft und Zusammenarbeit<br />

In der weitestreichenden Erklärung seit Gründung der <strong>NATO</strong> kündigten<br />

die Staats- und Regierungschefs auf dem Gipfeltreffen in London im Juli 1990<br />

bedeutende Maßnahmen zum Wandel des Bündnisses an, die dem neuen<br />

Sicherheitsumfeld Rechnung tragen und zur Beendigung der Konfrontation<br />

zwischen Ost und West führen sollten. Sie boten den Regierungen der<br />

Sowjetunion und der mittel- und osteuropäischen Staaten die Einrichtung ständiger<br />

diplomatischer Verbindungen zur <strong>NATO</strong> sowie den Aufbau einer neuen<br />

Beziehung auf der Grundlage von Kooperation an. Einen Monat zuvor hatte<br />

diese Erklärung bereits ihren Schatten vorausgeworfen, als die <strong>NATO</strong>-<br />

Außenminister auf ihrem Treffen in Schottland einen ungewöhnlichen Schritt<br />

taten und der Sowjetunion und allen anderen europäischen Staaten in der<br />

„Botschaft von Turnberry” Freundschaft und Zusammenarbeit antrugen. Die<br />

Ankündigung Präsident Gorbatschows im Juli 1990, die Mitgliedschaft des vereinten<br />

Deutschland im Nordatlantischen Bündnis zu akzeptieren, nahm ausdrücklich<br />

Bezug auf den positiven Charakter dieser Botschaft sowie auf substanzielle<br />

Vorschläge und Zusagen, die die Bündnisregierungen in London<br />

gemacht hatten.<br />

Die Londoner Erklärung enthielt Vorschläge zum Ausbau vieler Formen<br />

der Zusammenarbeit. Die Staats- und Regierungschefs bzw. Vertreter der mit-<br />

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