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NATO-Handbuch - truppen.info

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BEZIEHUNGEN DER <strong>NATO</strong> ZUR EU<br />

Anlässlich der Tagung des Rates der Europäischen Union im Dezember<br />

1999 in Helsinki wurde ein „Leitziel” für die EU-Mitgliedstaaten im Hinblick auf<br />

ihr Militärpotenzial für Krisenbewältigungseinsätze definiert. Ziel ist es, die EU<br />

in die Lage zu versetzen, zur Durchführung sämtlicher so genannter<br />

„Petersberger Aufgaben” gemäß des Amsterdamer Vertrags von 1997 bis zum<br />

Jahr 2003 Truppen in Korpsstärke bis zu 60.000 Mann zu verlegen und für die<br />

Dauer von mindestens einem Jahr im Einsatz zu halten. Diese Aufgaben<br />

umfassen humanitäre Aufgaben und Rettungseinsätze, friedenserhaltende<br />

Maßnahmen sowie Kampfeinsätze bei der Krisenbewältigung, einschließlich<br />

friedensstiftender Maßnahmen. Ihre Rolle wäre die Durchführung von EUgeführten<br />

Militäroperationen als Reaktion auf internationale Krisen in Fällen, in<br />

denen die <strong>NATO</strong> als Ganzes nicht militärisch engagiert wäre. Dieser Prozess<br />

ist Teil der Entschlossenheit der EU, zur militärischen Stützung der gemeinsamen<br />

Außen- und Sicherheitspolitik eine gemeinsame Europäische Sicherheitsund<br />

Verteidigungspolitik zu entwickeln. Eine unnötige Verdoppelung bereits<br />

vorhandener <strong>NATO</strong>-Strukturen wird dabei vermieden; auch die Schaffung einer<br />

europäischen Armee ist nicht vorgesehen.<br />

Ferner vereinbarte die EU zur Gewährleistung der notwendigen politischen<br />

und strategischen Führung derartiger Einsätze die Schaffung dauerhafter<br />

politischer und militärischer Strukturen einschließlich eines Politischen und<br />

Sicherheitspolitischen Ausschusses, eines Militärausschusses sowie eines<br />

Militärstabs. Zudem beschloss die EU die Erarbeitung von Regelungen für<br />

umfassende Konsultation, Zusammenarbeit und Transparenz mit der <strong>NATO</strong><br />

und zur Gewährleistung des notwendigen Dialogs, der Konsultation und<br />

Zusammenarbeit mit europäischen <strong>NATO</strong>-Mitgliedstaaten, die nicht Mitglied<br />

der EU sind, in Fragen der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

und der Krisenbewältigung.<br />

Der Dialog zwischen der <strong>NATO</strong> und der Europäischen Union wird übereinstimmend<br />

mit den Entscheidungen von Washington und vor dem<br />

Hintergrund der Entwicklungen in der EU ständig intensiviert. Bei den Treffen<br />

des Europäischen Rats in Nizza und des Nordatlantikrats in Brüssel im<br />

Dezember 2000 konnten weitere Fortschritte erzielt werden. Die<br />

Außenminister der <strong>NATO</strong> bekräftigten ihre Unterstützung für das von den EU-<br />

Mitgliedstaaten verabschiedete Ziel einer echten Partnerschaft zwischen der<br />

<strong>NATO</strong> und der EU im Bereich der Krisenbewältigung. Beide Organisationen<br />

stimmten dem Aufbau von Konsultation und Zusammenarbeit untereinander in<br />

Fragen von gemeinsamen Interesse im Bereich der Sicherheit, Verteidigung<br />

und Krisenbewältigung zu, um Krisen mit der geeignetsten militärischen<br />

Reaktion und gesichertem, wirksamem Krisenmanagement begegnen zu können.<br />

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