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NATO-Handbuch - truppen.info

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Andererseits lässt sich die Notwendigkeit einer Konsultation nicht allein<br />

auf politische Angelegenheiten beschränken. Auch in zahlreichen anderen<br />

Bereichen finden umfassende Beratungen statt. Dabei handelt es sich um<br />

einen kontinuierlichen, sowohl auf <strong>info</strong>rmeller als auch formeller Ebene ablaufenden<br />

Prozess, der aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft der nationalen<br />

Vertretungen des Bündnisses im selben Hauptquartier kaum Verzögerungen<br />

oder Störungen erfährt. Bei Bedarf kann in besonders wichtigen oder dringenden<br />

Angelegenheiten unter Beteiligung der Vertreter aller betroffenen Regierungen<br />

kurzfristig intensive Arbeit geleistet werden.<br />

Die Konsultation innerhalb des Bündnisses hat vielerlei Formen. Generell<br />

bedeutet sie den einfachen Austausch von Informationen und Meinungen. Auf<br />

einer anderen Ebene umfasst sie die Bekanntgabe von Maßnahmen oder Entscheidungen,<br />

die von den Regierungen bereits getroffen wurden bzw. deren<br />

Umsetzung ansteht und die die Interessen der anderen Bündnispartner mitteloder<br />

unmittelbar berühren. Aber auch eine Ankündigung durch die Regierungen<br />

über künftig zu treffende Maßnahmen oder Entscheidungen kann Gegenstand<br />

der Beratungen sein, um damit die Möglichkeit einzuräumen, diese von<br />

anderen bestätigen oder kommentieren zu lassen. Des weiteren kann sich die<br />

Konsultation auf Diskussionen erstrecken, die zu dem Zweck geführt werden,<br />

einen Konsens über die einzuschlagenden Politik oder der zu treffenden<br />

Begleitmaßnahmen zu erzielen. Schließlich soll sie es den Mitgliedstaaten<br />

ermöglichen, allseits annehmbare Vereinbarungen zu gemeinsamen Entscheidungen<br />

oder Vorgehensweisen des Bündnisses als Ganzes herbeizuführen.<br />

Regelmäßige Konsultationen zwischen den Partnerstaaten über einschlägige<br />

politische Fragen finden auch im Rahmen des Euro-Atlantischen Partnerschaftsrats<br />

(EAPR) sowie mit Russland in erster Linie über den Ständigen<br />

Gemeinsamen <strong>NATO</strong>-Russland-Rat (NRR), mit der Ukraine über die <strong>NATO</strong>-<br />

Ukraine-Kommission (NUK) und mit Teilnehmern im Mittelmeerdialog der<br />

<strong>NATO</strong> über die <strong>NATO</strong>-Kooperationsgruppe Mittelmeer statt. Als Grundsatz für<br />

die Konsultationen in diesen Gremien dient die seit Langem bei Beratungen<br />

innerhalb des Bündnisses selbst geübte Praxis mit der gleichen Offenheit und<br />

kooperativen Einstellung. Die Aufgaben dieser Institutionen werden in den entsprechenden<br />

Kapiteln ausführlicher erörtert. Schließlich sind Konsultationen<br />

der <strong>NATO</strong> mit jedem aktiven Teilnehmer in der Partnerschaft für den Frieden<br />

vorgesehen, wenn der jeweilige Partner seine territoriale Integrität, politische<br />

Unabhängigkeit oder Sicherheit unmittelbar bedroht sieht.<br />

Indem sie den Prozess der Entscheidungsfindung von Konsens und Einstimmigkeit<br />

abhängig machen, berücksichtigen die Bündnispartner die Erfahrungen<br />

und Auffassungen der einzelnen Staaten und machen dabei gleichzeitig<br />

von dem Instrumentarium und den Verfahren Gebrauch, die gemeinsames,<br />

schnelles und entschlossenes Handeln ermöglichen, wenn es die Umstände<br />

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