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NATO-Handbuch - truppen.info

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Regierung und den Sonderbevollmächtigten der Europäischen Union und<br />

Russlands vom 3. Juni sah die Militärisch-Technische Vereinbarung insbesondere<br />

den sofortigen Abzug der jugoslawischen Sicherheitskräfte aus dem<br />

Kosovo vor.<br />

Am 10. Juni 1999 konnte <strong>NATO</strong>-Generalsekretär Javier Solana die<br />

Einstellung der Luftschläge gegen Jugoslawien bekannt geben. Am selben Tag<br />

verabschiedete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Resolution 1244,<br />

in der die Annahme der Grundsätze für eine politische Lösung einschließlich<br />

einer sofortigen Beendigung von Gewaltanwendung und eines schnellen<br />

Abzugs des jugoslawischen Militärs, der Polizei und paramilitärischer Kräfte<br />

durch Jugoslawien begrüßt wurde. In der Resolution wurde auch die<br />

Einrichtung einer „internationalen Präsenz von Zivil- und Sicherheitskräften im<br />

Kosovo” unter der Schirmherrschaft der VN angekündigt. Die <strong>NATO</strong>-geführte<br />

Kosovo-Schutztruppe (KFOR), die zur Erfüllung der sicherheitstechnischen<br />

Aufgaben dieses Mandats aufgestellt wurde, traf am 12. Juni im Kosovo ein<br />

und beendete ihren ersten Einsatz bis zum 20. Juni. Näheres zu diesen<br />

Ereignissen ist Kapitel 5 zu entnehmen.<br />

Nach Beendigung des Kosovo-Konflikts waren die dringlichsten Punkte<br />

auf der Agenda des Bündnisses die Umsetzung der Vereinbarung zur<br />

Beendigung des Konflikts, die Wiederherstellung des Friedens, die Rückkehr<br />

der Flüchtlinge und der Schutz der Einwohner des Kosovo ungeachtet ihrer<br />

ethnischen Zugehörigkeit. Die Zusammenarbeit von Truppen aus <strong>NATO</strong>-<br />

Ländern, Russland, der Ukraine und vielen anderen Nicht-<strong>NATO</strong>-<br />

Mitgliedstaaten zur Erreichung dieser Ziele profitierte in hohem Maße von den<br />

Erfahrungen aus dem fortgesetzten Einsatz der Stabilisierungstruppe (SFOR)<br />

in Bosnien und Herzegowina. Viele der beteiligten Länder waren auch aktive<br />

Teilnehmer der <strong>NATO</strong>-Partnerschaft für den Frieden - ein Faktor, der wesentlich<br />

dazu beigetragen hat, dass die multinationalen Kräfte eine so bedeutende<br />

Rolle bei der Schaffung einer Basis für die künftige Stabilität in dieser Region<br />

spielen konnten.<br />

In den darauf folgenden Monaten machte sich der Einfluss des Kosovo-<br />

Konflikts auch in der Umsetzung einer Reihe der anlässlich des Washingtoner<br />

Gipfeltreffens im April 1999 vorgestellten Initiativen und späteren<br />

Entscheidungen der Allianz bemerkbar. Insbesondere erhielten dadurch die<br />

Pläne zur Schaffung einer stärkeren Europäischen Sicherheits- und<br />

Verteidigungsidentität und zum Aufbau europäischer Kapazitäten, die für<br />

Interventionen zur Krisenbewältigung und Friedenssicherung im Falle künftiger<br />

Konflikte geeignet sind, in die die Allianz als Ganzes möglicherweise nicht<br />

involviert ist, zusätzlichen Auftrieb. Dieser Prozess ist in Kapitel 4 dargestellt.<br />

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