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NATO-Handbuch - truppen.info

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erarbeiteten Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik vorangetrieben.<br />

Ein weiteres Beispiel dafür, wie die Streitkräfte des Bündnisses neuen<br />

Bedingungen angepasst werden, ist die Umsetzung des militärischen<br />

Konzepts Alliierter Streitkräftekommandos. Im Januar 1994 verabschiedeten<br />

die Staats- und Regierungschefs auf dem <strong>NATO</strong>-Gipfel dieses Konzept als<br />

wichtiges Element der Anpassung der Bündnisstrukturen an die veränderte<br />

Sicherheitslage in Europa. Durch dieses Konzept soll die <strong>NATO</strong> in die Lage<br />

versetzt werden, auf neue Sicherheitsherausforderungen flexibel zu reagieren,<br />

auch im Rahmen von Operationen unter Beteiligung von Staaten, die nicht<br />

dem Bündnis angehören. Es soll die Fähigkeit der <strong>NATO</strong> zur kurzfristigen<br />

Entsendung einer multinationalen, mehrere Teilstreitkräfte umfassenden und<br />

auf die besonderen Erfordernisse einer bestimmten militärischen Operation<br />

zugeschnittenen Truppe verbessern. Zudem wird das Konzept die Integration<br />

von Nicht-<strong>NATO</strong>-Staaten erleichtern, die an Friedensoperationen unter <strong>NATO</strong>-<br />

Führung teilnehmen. Viele Aspekte des nach wie vor in Entwicklung befindlichen<br />

Konzepts Alliierter Streitkräftekommandos wurden im Rahmen der unter<br />

<strong>NATO</strong>-Führung im Balkan durchgeführten friedenserhaltenden Einsätze<br />

bereits in der Praxis umgesetzt.<br />

Die Regelungen für die Abstellung von Truppen der Mitgliedstaaten für<br />

Alliierte Streitkräftekommandos richten sich nach den üblichen<br />

Planungsverfahren der <strong>NATO</strong>. Die mit dem Konzept einhergehende Flexibilität<br />

stellt allerdings hohe Anforderungen an die Führung der Alliierten<br />

Streitkräftekommandos, d. h. an deren Stäbe. Deshalb werden in ausgewählten<br />

„Stamm”-Hauptquartieren innerhalb der <strong>NATO</strong>-Kommandostruktur<br />

Kernelemente einiger weniger Stäbe eingerichtet (siehe Kapitel 11 und 12). Für<br />

das Personal dieser Stäbe gilt in den meisten Fällen das<br />

Doppelfunktionsprinzip, d. h., es nimmt, wenn es nicht im Rahmen Alliierter<br />

Streitkräftekommandos tätig ist, andere Aufgaben in den „Stamm”-<br />

Hauptquartieren wahr. Zusätzlich kommt entsprechend geschultes Personal<br />

aus anderen <strong>NATO</strong>-Stäben und Staaten hinzu.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der fortwährende Wandel<br />

des auf konventionelle Streitkräfte gestützten Verteidigungsdispositivs der<br />

Allianz einen komplexen und weitreichenden Prozess darstellt, bei dem alle<br />

oben angesprochenen Faktoren berücksichtigt werden müssen. Letztlich müssen<br />

die <strong>NATO</strong>-Streitkräfte im Falle von Krisen, die zu einer militärischen<br />

Bedrohung der Sicherheit der Mitgliedstaaten des Bündnisses führen könnten,<br />

in der Lage sein, die politischen Maßnahmen zu ergänzen und zu verstärken<br />

sowie zur Bewältigung und friedlichen Lösung derartiger Krisen beizutragen.<br />

Die Aufrechterhaltung eines angemessenen Militärpotenzials und die unmissverständliche<br />

Bereitschaft zu gemeinsamem Handeln sind deshalb weiterhin<br />

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