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NATO-Handbuch - truppen.info

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erfordern. Die Praxis des täglichen Informationsaustauschs und der ständigen<br />

Konsultation stellt sicher, dass die Regierungen kurzfristig zusammenkommen<br />

können, wann immer dies erforderlich wird, oft in Kenntnis der jeweiligen<br />

Standpunkte, um eine gemeinsame Politik zu vereinbaren. Gegebenenfalls<br />

werden Anstrengungen zur Angleichung unterschiedlicher Standpunkte unternommen,<br />

damit gemeinsame Maßnahmen mit der ganzen Autorität der Entscheidungen<br />

und Geschlossenheit der Regierungen der Mitgliedstaaten vertreten<br />

werden können. Wenn solche Entscheidungen getroffen wurden,<br />

drücken sie den gemeinsamen Willen der beteiligten Staaten aus, sie uneingeschränkt<br />

umzusetzen. Entscheidungen, die politisch problematisch sein<br />

können oder in Bezug auf die Mittelzuweisung mit anderen Projekten konkurrieren,<br />

erhalten so mehr Gewicht und Glaubwürdigkeit.<br />

Alle <strong>NATO</strong>-Mitgliedstaaten nehmen in vollem Umfang an der politischen<br />

Ebene der Kooperation innerhalb des Bündnisses teil und bekennen sich gleichermaßen<br />

zu den Bestimmungen des Nordatlantikvertrags, nicht zuletzt zur<br />

gegenseitigen Verpflichtung gemäß Artikel 5, der die Unteilbarkeit ihrer Sicherheit<br />

symbolisiert, nämlich einen Angriff gegen einen oder mehrere von ihnen<br />

als Angriff gegen alle anzusehen.<br />

Die Art und Weise, in der sich das Bündnis entwickelt hat, ist dennoch<br />

Garant dafür, dass unterschiedlichen Bedürfnissen und politischen Ansätzen<br />

der Mitgliedstaaten im Rahmen der Allianz Rechnung getragen werden kann.<br />

Diese Flexibilität zeigt sich auf verschiedenste Weise. In manchen Fällen können<br />

sich Meinungsunterschiede weitgehend auf Verfahrensfragen beschränken<br />

und ohne Weiteres geklärt werden. Island verfügt beispielsweise nicht<br />

über Streitkräfte und ist deshalb in den militärischen Gremien der <strong>NATO</strong> durch<br />

einen zivilen Beamten vertreten, wenn es dies wünscht. In anderen Fällen können<br />

diese Unterschiede schon gravierender sein. Frankreich, ein Gründungsmitglied<br />

der Allianz von 1949, hat sich 1966 aus der integrierten Militärorganisation<br />

der <strong>NATO</strong> zurückgezogen, ist aber nach wie vor Vollmitglied in ihren<br />

politischen Strukturen. Spanien trat dem Bündnis 1982 bei, blieb aber entsprechend<br />

einem 1986 erfolgten Volksentscheid außerhalb seiner integrierten<br />

Militärstruktur.<br />

Auf dem Madrider Gipfeltreffen von 1997 bekundete Spanien seine Bereitschaft<br />

zur uneingeschränkten Beteiligung an der sich neu abzeichnenden<br />

Kommandostruktur der <strong>NATO</strong>, sobald diese endgültig vereinbart sein würde.<br />

Im Dezember 1997 wurde die Einrichtung einer neuen Kommandostruktur als<br />

Ganzes vereinbart; dabei ging es im Besonderen um Art, Zahl und Standorte<br />

der militärischen Hauptquartiere. In ihren Kommuniqués am Ende des Jahres<br />

begrüßten die <strong>NATO</strong>-Außen- und -Verteidigungsminister die Ankündigung<br />

Spaniens, der neuen Militärorganisation beizutreten und an der soeben vereinbarten<br />

neuen Kommandostruktur mitzuwirken.<br />

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