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NATO-Handbuch - truppen.info

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Minister bekräftigten ihre Entschlossenheit, zu den internationalen<br />

Bemühungen um eine Beilegung der Krise beizutragen.<br />

Im Herbst 1998 sagten sowohl <strong>NATO</strong> als auch Russland Unterstützung für<br />

diplomatische Bemühungen zur Herbeiführung einer politischen Lösung und<br />

Abwendung einer humanitären Katastrophe zu und hoben die Notwendigkeit<br />

der sofortigen, uneingeschränkten und irreversiblen Einhaltung der einschlägigen<br />

Resolutionen des VN-Sicherheitsrats hervor. Als sich die Lage Anfang<br />

1999 weiter verschlechterte, <strong>info</strong>rmierte die <strong>NATO</strong> Russland über ihre<br />

Entscheidung zur Erteilung eines Mobilmachungsbefehls für eine begrenzte<br />

Luftwaffenreaktion und einen stufenweisen Lufteinsatz, die dazu beitragen<br />

sollte, der nicht tolerierbaren humanitären Situation im Kosovo ein Ende zu<br />

setzen und Bemühungen um eine politische Lösung zu unterstützen. Am 30.<br />

Januar 1999 sprach der Nordatlantikrat der Belgrader Regierung gegenüber<br />

die Warnung aus, dass die <strong>NATO</strong> bei Nichteinhaltung der Forderungen der<br />

internationalen Gemeinschaft die notwendigen Maßnahmen zur Abwendung<br />

einer humanitären Katastrophe ergreifen werde.<br />

Russland teilte die Ansicht des Bündnisses hinsichtlich des möglichen<br />

Einsatzes militärischer Kräfte zur Beendigung des Konflikts und Durchsetzung<br />

der in den entsprechenden Resolutionen des VN-Sicherheitsrats definierten<br />

Forderungen der Staatengemeinschaft nicht. Trotzdem bekräftigten im Februar<br />

1999 sowohl die <strong>NATO</strong> als auch Russland ihre volle Unterstützung für die<br />

Friedensverhandlungen in Rambouillet. Als die Verhandlungen am 23. März<br />

scheiterten und alle diplomatischen Möglichkeiten zur Beendigung des<br />

Konflikts ausgeschöpft waren, kam die <strong>NATO</strong> zu dem Schluss, dass es keine<br />

Alternative zur Anwendung von Gewalt gebe.<br />

Mit Beginn der <strong>NATO</strong>-Luftangriffe über dem Kosovo setzte Russland die<br />

Konsultation und Zusammenarbeit im Rahmen des NRR vorübergehend aus.<br />

Ohne formellen Austritt aus der Grundakte stellte Russland auch die Teilnahme<br />

an Treffen im Rahmen des Euro-Atlantischen Partnerschaftsrats ein und wies<br />

die beiden Presseoffiziere der <strong>NATO</strong> aus Moskau aus. Die militärische<br />

Zusammenarbeit in Bosnien und Herzegowina wurde jedoch fortgesetzt.<br />

Mit der Unterzeichnung der Militärisch-Technischen Vereinbarung durch<br />

die <strong>NATO</strong> und die jugoslawischen Militärbefehlshaber am 9. Juni 1999 und<br />

Verabschiedung der Resolution 1244 des VN-Sicherheitsrats am 12. Juni war<br />

das Fundament für eine internationale Sicherheitspräsenz im Kosovo (KFOR)<br />

gelegt. Die Mitwirkung Russlands an der KFOR wurde durch Unterzeichnung<br />

einer separaten Vereinbarung in Helsinki ermöglicht. Der operative Einsatz der<br />

integrierten Schutztruppe begann mit dem Rückzug serbischer Streitkräfte aus<br />

der Provinz; die Arbeiten zur Wiederherstellung von Frieden und Stabilität wurden<br />

aufgenommen. Heute stellt Russland rund 3.250 der 43.000 Mann starken<br />

Kosovo-Schutztruppe.<br />

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