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NATO-Handbuch - truppen.info

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November 1992<br />

In Erweiterung der Überwachung auf See begannen <strong>NATO</strong>- und WEU-<br />

Streitkräfte in der Adria im Rahmen der von den Vereinten Nationen verhängten<br />

Sanktionen und Embargos (VNSR-Resolution 787) mit der Anwendung von<br />

Zwangsmaßnahmen. Die Einsätze waren nicht länger auf die Registrierung<br />

möglicher Verstöße beschränkt, sondern umfassten jetzt auch das Anhalten,<br />

Durchsuchen und Umleiten von Schiffen.<br />

März 1993<br />

Am 31. März verabschiedete der VN-Sicherheitsrat die Resolution 816,<br />

mit der die Durchsetzung der Flugverbotszone über Bosnien und Herzegowina<br />

genehmigt und das Flugverbot auf sämtliche Starr- und<br />

Drehflügelluftfahrzeuge, mit Ausnahme UNPROFOR-genehmigter Flüge,<br />

erweitert wurde.<br />

April 1993<br />

Am 12. April 1993 begannen <strong>NATO</strong>-Flugzeuge mit der Überwachung des<br />

bosnischen Luftraums (Operation Deny Flight). Zunächst kamen 50 Jagd- und<br />

Aufklärungsflugzeuge (später stieg die Zahl auf mehr als 200) aus verschiedenen<br />

<strong>NATO</strong>-Staaten zum Einsatz, die von Flugplätzen in Italien und<br />

Flugzeugträgern in der Adria aufstiegen. Bis Dezember 1995 waren fast<br />

100.000 Einsätze von Jägern und Unterstützungsflugzeugen geflogen worden.<br />

Juni 1993<br />

Auf einer gemeinsamen Sitzung des Nordatlantikrats und des Rats der<br />

Westeuropäischen Union am 8. Juni wurde eine gemeinsame <strong>NATO</strong>/WEU-<br />

Einsatzkonzeption zur Durchsetzung des VN-Waffenembargos in der Adria<br />

gebilligt. Die sich daraus ergebende Operation (Sharp Guard) umfasste einheitliche<br />

Führungsvorkehrungen unter der Verantwortlichkeit der Räte beider<br />

Organisationen. Die operative Leitung des gemeinsamen <strong>NATO</strong>/WEU-<br />

Einsatzverbands wurde über den Obersten Alliierten Befehlshaber Europa<br />

(SACEUR) an den Befehlshaber Alliierte Seestreitkräfte Europa Süd (COM-<br />

NAVSOUTH) in Neapel delegiert.<br />

Im Zuge dieser Erzwingungsmaßnahme wurden etwa 74.000 Schiffe von<br />

<strong>NATO</strong>- und WEU-Streitkräften kontrolliert; fast 6.000 wurden auf See durchsucht,<br />

etwas mehr als 1.400 wurden umgeleitet und in Häfen inspiziert. Es wurden<br />

keine Schiffe gemeldet, die das Embargo durchbrochen hätten; in sechs<br />

Fällen war ein solcher Versuch unternommen worden, die betreffenden Schiffe<br />

wurden jedoch gestoppt.<br />

Mit der Aufhebung des VN-Waffenembargos am 18. Juni 1996 wurde die<br />

Operation Sharp Guard ausgesetzt. Der <strong>NATO</strong>- und der WEU-Rat erklärten,<br />

dass beide Organisationen bereit seien, die Operation in Übereinstimmung mit<br />

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