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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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sich vermehrt in Risikosituationen exponieren. Die<br />

Frage, ob sich dieses Ergebnis auf die Unfallwahrscheinlichkeit<br />

der Radfahrenden übertragen lässt,<br />

kann nicht abschliessend beantwortet werden.<br />

Zwar ist das Gefahrenpotenzial durch mangelnde<br />

motorische Fähigkeiten durchaus hoch, allerdings<br />

ist der Anteil von Radfahrenden mit solchen Defiziten<br />

als gering einzuschätzen. Insbesondere Kinder<br />

unter 10 Jahren und ein Teil der Senioren weisen<br />

motorische Defizite aus. So wird die Relevanz dieses<br />

Risikofaktors als eher gering eingestuft. Durch<br />

eine Erhöhung der Beteiligung von Personen am<br />

<strong>Fahrradverkehr</strong> (insbesondere von wenig geübten<br />

Radfahrenden), z. B. angeregt durch Bewegungsförderungsmassnahmen<br />

im Rahmen der Gesundheitsförderung<br />

oder der nachhaltigen Entwicklung,<br />

könnte die Unfallrelevanz steigern.<br />

2.9.3 Risikobeurteilung<br />

Die Risikobeurteilung des Fahrverhaltens bezüglich<br />

Sensomotorik/Fahrtechnik wird in Tabelle 33 dargestellt.<br />

Tabelle 33<br />

Risikobeurteilung: Fahrverhalten. Motorische Defizite<br />

Risikofaktor Verbreitung Gefahrenpotenzial<br />

Unfallrelevanz<br />

Eingeschränkte<br />

motorische<br />

Fähigkeiten<br />

* *** **<br />

* sehr gering / ***** sehr gross<br />

2.10 Fahrverhalten: Fahrstil<br />

2.10.1 Ausgangslage und Verbreitung<br />

In einer Untersuchung (Beobachtung) im Auftrag<br />

der Stadtpolizei Zürich (n=1028) zeigte sich, dass<br />

die Hälfte der Radfahrenden (49 %) nach Einschätzung<br />

der Beobachtenden einen ruhigausgeglichenen<br />

Fahrstil pflegt. Aktiv-dynamisch<br />

fuhren 28 %, sportlich-ambitioniert 16 %, ängstlich-gehemmt<br />

4 %, aggressiv-rücksichtslos 2 %<br />

und unsicher-ungeschickt 2 % [19]. Bei dieser Beobachtung<br />

handelt es sich um eine punktuelle<br />

Einschätzung des momentanen Fahrstils. Radfahrende<br />

mit einem z. B. sportlich-ambitionierten<br />

Fahrstil zum gegebenen Zeitpunkt müssen nicht<br />

immer diesen Fahrstil pflegen.<br />

Die Hälfte aller Senioren zeigte einen ängstlichgehemmten<br />

oder unsicher-ungeschickten Fahrstil. In<br />

den andern Altersgruppen entsprach die Verteilung<br />

der Fahrstile in etwa jener des Gesamtkollektivs.<br />

Der ängstliche oder unsichere Fahrstil der Senioren<br />

hängt vermutlich auch damit zusammen, dass<br />

80 % der Personen über 60 Jahre der Meinung<br />

waren, als Radfahrende sei man <strong>für</strong> die anderen<br />

Freiwild23 .<br />

Fahrstile, die mit einem erhöhten Unfallrisiko einhergehen<br />

(ängstlich-gehemmt, unsicher-ungeschickt,<br />

aggressiv-rücksichtslos), finden sich bei Radfahrenden<br />

somit insgesamt selten. Die Verbreitung erhöht<br />

sich jedoch durch die Senioren, die einen nicht<br />

unbedeutenden Anteil zu den gefahrenen Fahrradkilometern<br />

beitragen.<br />

⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯<br />

23 Bei Personen unter 20 Jahren lag die Zustimmung bei 15 %,<br />

bei 20- bis 40-Jährigen bei 23 % und bei 40- bis 60-<br />

Jährigen bei 35 %.<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Risikofaktoren 105

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