Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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liche Fahrsituationen richtig einschätzen, seltener in<br />
Unfälle und Beinahe-Unfälle geraten [91]. Mangelnde<br />
Gefahrenkognition steht in einem signifikanten<br />
Zusammenhang mit risikoreichem Fahrverhalten<br />
und führt zu einer ungenügenden Anpassung<br />
des Fahrverhaltens an andere Verkehrsteilnehmende<br />
und an die Verkehrsumgebung.<br />
Jungen Neulenkenden bereitet das Antizipieren<br />
möglicher Gefahren oft Schwierigkeiten, weil sie<br />
viele Gefahren verkennen [112]. Zudem fällt ihnen<br />
die Selbstkontrolle bedeutend schwerer.<br />
4.10.3 Risikobeurteilung<br />
Die Risikobeurteilung der Fahrkompetenz bezüglich<br />
der mangelhaften Gefahrenkognition wird in Tabelle<br />
56 dargestellt.<br />
Tabelle 56<br />
Risikobeurteilung: Fahrkompetenz. Mangelhafte Gefahrenkognition<br />
Risikofaktor Verbreitung GefahrenUnfallpotenzialrelevanz Mangelnde<br />
Gefahrenkognition<br />
*** *** ***<br />
* sehr gering / ***** sehr gross<br />
4.11 Fahreignung: Krankheiten und natürliche<br />
Veränderungen<br />
4.11.1 Ausgangslage und Verbreitung<br />
Die Fähigkeit der Lenkenden, ihr Fahrzeug sicher zu<br />
steuern, kann durch verschiedene Krankheiten<br />
beeinträchtigt werden [103,113,114]. Auch die mit<br />
fortschreitendem Alter nachlassenden kognitiven,<br />
körperlich-motorischen und sensorischen Fähigkeiten<br />
der MFZ-Lenkenden können ein Problem <strong>für</strong><br />
die <strong>Verkehrssicherheit</strong> der Radfahrenden darstellen.<br />
Da natürliche altersbedingte Veränderungen nicht<br />
selten mit Krankheiten verbunden sind, werden die<br />
beiden Themen hier zusammen behandelt. Eine<br />
detailliertere Beschreibung dieser Risikofaktoren<br />
befindet sich im Sicherheitsdossier «Personenwagen-Lenkende<br />
und -Mitfahrende» [115].<br />
Während die akuten Erscheinungen einer Erkrankung<br />
(epileptischer Anfall, Hypoglykämie usw.)<br />
sporadisch auftreten und sich nicht voraussagen<br />
lassen, sind die chronischen Auswirkungen einer<br />
Krankheit beständiger und voraussagbarer.<br />
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Unfälle, die<br />
durch eine akute Erscheinung einer Krankheit verursacht<br />
worden sind (z. B. ein epileptischer Anfall während<br />
des Fahrens), sehr selten sind [113,114].<br />
Die am meisten verbreitete chronische Krankheit in<br />
der Schweiz ist hoher Blutdruck. Laut wissenschaftlicher<br />
Literatur stellt er jedoch keinen besonderen<br />
Risikofaktor <strong>für</strong> Verkehrsunfälle dar [116]. Rheumatische<br />
Erkrankungen hingegen, die immerhin 11 %<br />
der Bevölkerung ab 15 Jahren betreffen, gelten als<br />
nicht unbedeutende Risikofaktoren. Die Verbreitung<br />
von Demenzerkrankungen ist, bezogen auf<br />
138 Risikofaktoren bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08