05.11.2012 Aufrufe

Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

kung des Helms weiter optimiert werden kann und<br />

welcher Handlungsbedarf aus der Sicht der<br />

Schweiz diesbezüglich besteht. In Kapitel VII.4.6,<br />

S. 207 wird thematisiert, wie die Tragquote in der<br />

Schweiz weiter erhöht werden kann. Hier interessieren<br />

vor allem die Ergebnisse aus der internationalen<br />

Literatur bzw. der Erfolge edukativer Bemühungen<br />

(Schulungsprogramme, Kommunikationskampagnen)<br />

sowie legislativer Strategien (Helmobligatorium).<br />

Auch Kapitel VII.4.6, S. 207 enthält<br />

Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die Schweiz. In<br />

Kapitel VII.4.7, S. 214 erfolgt schliesslich eine Zusammenfassung<br />

über alle Kapitel53 .<br />

Bei der internationalen Literatur wird wenn immer<br />

möglich auf Übersichtsarbeiten («systematic reviews»)<br />

verwiesen. Einzelstudien zeigen oftmals<br />

divergierende Ergebnisse und müssen aus diesem<br />

Grund ausführlich diskutiert werden. Abschliessende<br />

Schlussfolgerungen bleiben meist schwierig. Aus<br />

Ressourcengründen können diese detaillierten Diskussionen<br />

im vorliegenden Bericht nicht geführt<br />

werden und es bleiben wichtige Themen unerörtert.<br />

So fehlt eine Diskussion über mögliche unerwünschte<br />

Effekte infolge eines Helmobligatoriums (z. B.<br />

weniger Radfahrende, Risikokompensation). Auch<br />

zum Thema Kosten-Nutzen-Überlegungen liegen<br />

keine Übersichtsarbeiten vor.<br />

4.2 Kopfverletzungen<br />

4.2.1 Verletzungsmechanismen und -kriterien<br />

Der menschliche Kopf lässt sich durch einen mehrschichtigen<br />

Aufbau beschreiben: die äusseren<br />

Weichteile (z. B. Kopfschwarte), der knöcherne<br />

⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯<br />

53 Wir danken Kai-Uwe Schmitt (Institut <strong>für</strong> Biomedizinische<br />

Technik, ETH Zürich und Arbeitsgruppe <strong>für</strong> Unfallmechanik,<br />

Zürich) <strong>für</strong> seine wertvolle Mitarbeit. Seine Expertise floss insbesondere<br />

in die Kapitel VII.4.2.1, VII.4.3.1 und VII.4.5 ein.<br />

Schädel und das von den Hirnhäuten umschlossene<br />

Gehirn. Letzteres ist zudem von einer Flüssigkeit<br />

(cerebrospinale Flüssigkeit, Liquor) umspült. Das<br />

Gehirn ist somit nicht fest mit den Schädelknochen<br />

verbunden. Durch mechanische Belastungen<br />

können die Kopfstrukturen verletzt werden<br />

(Abbildung 33) [152]. Weichteile können u. a. Prellungen,<br />

Quetschungen, Riss- oder Schnittwunden<br />

erleiden. Am Schädel können Knochenbrüche (Frakturen)<br />

auftreten und auch das Gehirn kann auf<br />

verschiedene Weise verletzt werden. Es können<br />

lokal begrenzte Hirnverletzungen auftreten, z. B.<br />

lokale Blutungen oder Prellungen (Kontusionen).<br />

Diese Verletzungen sind räumlich begrenzt. Es können<br />

jedoch auch diffuse Hirnverletzungen auftreten,<br />

die einen grösseren Bereich des Gehirns betreffen,<br />

z. B. Gehirnerschütterungen, Schwellungen<br />

oder diffuse Verletzungen der Nervenstrukturen.<br />

Welche Verletzungen auftreten, hängt mit der Art<br />

der Kopfbelastung und den dadurch wirksamen<br />

Verletzungsmechanismen zusammen. Ein direkter<br />

Anprall führt zu einer Kontaktkraft. Hierdurch<br />

können oberflächliche Weichteile verletzt werden<br />

oder Schädelfrakturen entstehen. Zudem kann<br />

durch eine solche stossartige Belastung des Kopfes<br />

auch das Gehirn verletzt werden, da sich dieses<br />

relativ zu den Schädelknochen bewegen kann.<br />

Erfolgt beispielsweise ein Stoss auf die Stirn, drückt<br />

der Schädel erst gegen das Hirngewebe im frontalen<br />

Bereich, sodass hier eine Kontusion entstehen<br />

kann. Anschliessend wird sich das Gehirn mit gewisser<br />

zeitlicher Verzögerung in Richtung Hinterkopf<br />

bewegen. Dabei kann der hintere Teil des<br />

Gehirns wiederum an den Schädel anstossen und<br />

sich dabei eine Prellung zuziehen. Somit ist es<br />

möglich, dass bei einem Kopfanprall zwei Kontusionsmarken<br />

am Gehirn entstehen (sogenannte<br />

Coup-Contrecoup-Verletzung). Durch die relative<br />

196 Prävention bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!