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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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ten, dass sich die Schule <strong>für</strong> eine institutionalisierte<br />

Verkehrserziehung als am geeignetsten herausstellt.<br />

In der Schule können alle Kinder unabhängig<br />

von ihrer sozialen Herkunft und von der Affinität<br />

ihrer Eltern zum Thema angesprochen werden.<br />

Die Grundausbildung sollte eine Fahrradprüfung<br />

– wie sie heute zum Teil auf freiwilliger Basis<br />

durchgeführt wird – beinhalten. Das Festlegen der<br />

Konsequenzen bei Nichtbestehen der Fahrradprüfung<br />

muss sinnvollerweise denjenigen überlassen<br />

werden, die die Prüfung anordnen bzw. durchführen.<br />

Je älter die Kinder werden, desto öfter fahren<br />

sie Rad. Es ist daher nicht empfehlenswert, die Prüfung<br />

vor der 4. Klasse anzuordnen. Es muss sichergestellt<br />

werden, dass auch nach der Fahrradprüfung<br />

Sicherheitsaspekte beim Radfahren in der Verkehrserziehung<br />

thematisiert werden (auf Sekundarstufe I).<br />

Bei Jugendlichen (etwa 8./9. Klasse) sollte zusätz-<br />

lich zum fahrradspezifischen Unterricht ein Angebot<br />

<strong>für</strong> Motorfahrradlenkende bestehen. Erstens<br />

fallen Letztere eher durch eine sicherheitsabträgliche<br />

Einstellung auf [32] und zweitens verunfallten<br />

im Zeitraum 2005–2009 unter den 15- bis 16-<br />

Jährigen mehr Jugendliche mit dem Motorfahrrad<br />

schwer oder tödlich als mit dem Fahrrad. Radfahrende<br />

Jugendliche müssen nicht hinsichtlich Wissen<br />

und Einstellung, sondern hinsichtlich Gefahrenbewusstsein<br />

(sich selber schützen aufgrund der hohen<br />

Fahrleistung) sensibilisiert werden. Es sollte<br />

ihnen nahe gelegt werden, sich durch gute Erkennbarkeit<br />

(vor allem auch am Tag) und einen<br />

Fahrradhelm zu schützen. Die institutionalisierte<br />

Verkehrserziehung bei Jugendlichen sollte auf einem<br />

partizipativen Ansatz basieren.<br />

Der Einbezug der Eltern bei der Schulung der Kinder<br />

ist sehr wichtig. Es darf nicht der Eindruck ent-<br />

stehen, dass die Kinder unter 10 Jahren durch Verkehrserziehung<br />

nun gefahrlos am Verkehr teilnehmen<br />

können.<br />

Fahrradspezifisches Wissen, Einstellungen und<br />

Gefahrenbewusstsein können auch über weitere<br />

Bezugspersonen (Lehrer, Trainer, Pfadiführer,<br />

Pfarrer usw.) im Rahmen diverser Settings vermittelt<br />

werden (Mathematikunterricht, Pfadilager,<br />

ausserschulischer Religionsunterricht usw.). Das ist<br />

nur in Kombination mit dem Aufzeigen konkreter<br />

Handlungsfelder sinnvoll: Sporttrainer z. B. können<br />

Einfluss auf die Kinder nehmen, wenn diese mit<br />

dem Rad zum Training fahren. Lehrer können in<br />

ihrem Unterricht sicherheitsrelevante Themen einbauen<br />

usw. Dadurch werden Kinder kontinuierlich<br />

und auf verschiedenen Ebenen mit fahrradspezifischen<br />

Sicherheitsfragen konfrontiert.<br />

Nebst Verkehrserziehung ist den Radfahrenden<br />

allgemein das Sammeln von Erfahrungen, die<br />

sich positiv auf ihre Einstellung und ihr Gefahrenbewusstsein<br />

auswirken, zu erleichtern. Solche positiven<br />

Erfahrungen lassen sich bei den ersten gemeinsamen<br />

Fahrten mit den Eltern machen (Vorbildfunktion),<br />

später mit Gleichaltrigen. Auch die<br />

Infrastruktur und das Fahrverhalten der anderen<br />

Verkehrsteilnehmenden sollen so sein, dass Radfahren<br />

als angenehm und sicher erlebt wird. Das<br />

fördert eine sicherheitsbewusste Einstellung seitens<br />

der Radfahrenden.<br />

Erwachsene sind aufgrund ihrer im Kollektiv ge-<br />

fahrenen Fahrradkilometer eine wichtige Zielgruppe.<br />

Wissen, Einstellungen und Gefahrenbewusstsein<br />

dieser Altersgruppe kann fast nur über Strategien<br />

des Sozialmarketings (Kampagnen, Aktionen,<br />

Events usw.) transportiert werden. Generell<br />

gilt, dass gebündelte Aktivitäten der Akteure (In-<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Prävention 169

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