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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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Fazit: Es existieren verschiedene technische Mög-<br />

lichkeiten, um die Verletzungsschwere im Fall einer<br />

Kollision zu reduzieren. Strukturtechnische Modifikationen<br />

der Frontpartie wirken bis zu Aufprallgeschwindigkeiten<br />

von maximal 40 km/h. Da der<br />

Grossteil aller Kollisionen mit Radfahrenden in<br />

diesem Bereich liegt, ergibt sich ein beachtliches<br />

Rettungspotenzial (Tabelle 86). Die Wirksamkeit<br />

von Frontoptimierungen ist umso höher, je mehr es<br />

durch begleitende Massnahmen gelingt, die Innerortsgeschwindigkeiten<br />

zu reduzieren [223].<br />

Tabelle 86<br />

Nutzenabschätzung <strong>für</strong> Sicherheitsoptimierungen der Fahrzeugfront<br />

Bezeichnung Rettungspotenzial<br />

(bezogen auf schwer oder<br />

Sicherheitsoptimierte Front<br />

konstruktionen (Formoptimierung,<br />

Steifigkeitsreduktion, aktive<br />

Motorhaube, Aussenairbags)<br />

* sehr gering / ***** sehr gross<br />

tödlich verletzte Radfahrende)<br />

****<br />

6.2.3 Umsetzung<br />

Gesetzliche Vorschriften: Gemäss Art. 104a VTS<br />

müssen Neufahrzeuge (Personenwagen und leichte<br />

Nutzfahrzeuge) in Übereinstimmung mit den EG-<br />

Vorschriften gewisse Anforderungen zum Partnerschutz<br />

erfüllen, um eine Typengenehmigung zu<br />

erhalten (Richtlinie Nr. 2003/102/EG 74 bzw. Nr.<br />

70/156/EWG75 ). Diese Richtlinie verfolgt das Ziel,<br />

die Schwere der Verletzungen zu mindern, Fussgänger<br />

und andere ungeschützte Verkehrsteilnehmende<br />

– wie Rad fahrende Personen – beim Aufprall<br />

auf die Frontflächen der oben erwähnten<br />

Fahrzeuge erleiden. Weitergehende gesetzliche<br />

Forderungen an die Autohersteller sind <strong>für</strong> die<br />

Schweiz als Nicht-EU-Mitglied, als Land ohne eigene<br />

Automobilindustrie und mit verhältnismässig<br />

kleinem Absatzanteil nicht realistisch. Um die Sicherheit<br />

in diesem Bereich zu fördern, bedarf es<br />

internationaler Zusammenarbeit (z. B. Einsitz in den<br />

Arbeitsgruppen der Wirtschaftskommission <strong>für</strong><br />

Europa der Vereinten Nationen UN/ECE).<br />

Sensibilisierung und Informierung: Die Entwick-<br />

lung und die Produktion von Technologien zum<br />

Partnerschutz sind mit Zusatzkosten verbunden, die<br />

letztendlich die Konsumenten zu tragen haben. Da<br />

diese Mehrkosten aber nicht der eigenen Sicherheit<br />

zu Gute kommen, bedarf es einer gezielten Überzeugung,<br />

indem der Fokus auch auf die eigenen<br />

Vorteile gelegt wird. Dem Beispiel von Euro NCAP<br />

folgend, kann beispielsweise der Wegfall von psychischen<br />

Traumata aufgegriffen werden, die viele<br />

erleiden, nachdem sie einen Fussgänger oder Radfahrer<br />

verletzt oder gar getötet haben.<br />

⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯<br />

74 Richtlinie 2003/102/EG des Europäischen Parlaments und<br />

des Rates vom 17. November 2003<br />

75 Richtlinie 70/156/EWG des Rates vom 6. Februar 1970<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Prävention 231

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