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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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fahrenden nicht fördern. Nebst hellen, grellen Farben<br />

können aufgrund der in den vergangenen<br />

Jahren markant angestiegenen Lichteinschaltquote<br />

bei den Motorfahrzeugen nun auch reflektierende<br />

Materialien die Sichtbarkeit tagsüber verbessern.<br />

Die Problematik der zu geringen Sichtbarkeit der<br />

Radfahrenden in der Schweiz wurde sehr detailliert<br />

bei [65] dargestellt. Durch zusätzliche Erkenntnisse<br />

muss jedoch das dort <strong>für</strong> Nachtunfälle ausgewiesene<br />

Rettungspotenzial nach unten korrigiert werden.<br />

2.8.2 Zielsetzung<br />

Die Einschaltquote aktiver Lichtquellen in der Nacht<br />

sollte erhöht werden, auch wenn deren Relevanz<br />

zumindest in der Strassenverkehrsunfallstatistik<br />

nicht nachgewiesen ist. Dies könnte auch damit<br />

zusammenhängen, dass bei Unfällen im Nachhinein<br />

oft nicht mehr festgestellt werden kann, ob<br />

das Licht vor dem Unfall funktionierte oder nicht.<br />

Ebenso müssen mehr Reflektoren zum Einsatz<br />

kommen. Die auf das Fahrrad selbst bezogenen<br />

Präventionsmöglichkeiten (Licht und Reflektoren<br />

am Rad direkt) werden an anderer Stelle in diesem<br />

Bericht diskutiert (Kap. VII.3.3, S. 186). Reflektierendes<br />

Zubehör <strong>für</strong> die Radfahrenden sollte möglichst<br />

einen Wirkkreis von 360° haben, d. h. von<br />

allen Seiten sichtbar sein.<br />

Tagsüber ist die Sichtbarkeit durch helle, grelle<br />

Farben bei der Kleidung zu verbessern. Auch reflektierende<br />

Materialien haben einen Zusatznutzen.<br />

2.8.3 Umsetzung<br />

Gesetzlich vorgeschrieben sind sowohl aktive wie<br />

passive Lichtkörper am Fahrzeug. Es besteht auf<br />

gesetzlicher Ebene somit kein Handlungsbedarf.<br />

Wie diesen gesetzlichen Auflagen mehr Nachdruck<br />

verliehen werden kann, ist in diesem Bericht an<br />

anderer Stelle nachzulesen (Kap. VII.3, S. 181).<br />

Das Gefahrenbewusstsein muss aber geschärft<br />

werden. Edukative Massnahmen braucht es <strong>für</strong> alle<br />

Altersgruppen. Kindern kann mit eindrücklichen<br />

Experimenten die Wirkung von Licht oder reflektierenden<br />

Materialien nachts oder auch fluoreszierender<br />

Materialien tagsüber demonstriert werden (in<br />

der Verkehrserziehung, im Physikunterricht, im<br />

Pfadilager usw.). Zusätzlich müssen die Eltern oder<br />

andere wichtige Bezugspersonen auf die Wichtigkeit<br />

der Erkennbarkeit angesprochen werden.<br />

Jugendliche <strong>für</strong> Sichtbarkeitshilfen zu gewinnen ist<br />

schwierig. In diesem Alter lehnt man sich vehement<br />

gegen elterliche Anordnungen auf (sie werden als<br />

Bevormundung verstanden). Lieber vertraut man<br />

der eigenen körperlichen Tüchtigkeit. Direkte<br />

Kommunikation ist gerade bei Jugendlichen eher<br />

über «Peers» (Gleichaltrige) als über Erwachsene zu<br />

führen. Das Thema muss in ihren Lebensstil und<br />

vor allem ihr Lebensgefühl integriert werden.<br />

Erwachsene und Senioren können kaum direkt<br />

angesprochen werden. Denkbar sind massenmediale<br />

Kampagnen (Plakate, Spots usw.). Diese sind allein<br />

aber wenig wirksam. Es besteht die Gefahr, dass nur<br />

jene angesprochen werden, die bereits sensibilisiert<br />

sind. Erfolg versprechender sind edukative Strategien<br />

der Polizei.<br />

Gerade bei Kindern, die oft Regelmissachtungen<br />

zeigen, ist es wichtig, sie – auch am Tag – <strong>für</strong> MFZ-<br />

Lenkende gut sichtbar zu machen. Bei Dunkelheit<br />

sind jüngere Kinder selten unterwegs, allenfalls zur<br />

Vorabendzeit im Winter.<br />

178 Prävention bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08

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