05.11.2012 Aufrufe

Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Leistungsgrenzen bezüglich Wahrnehmung<br />

und Informationsverarbeitung werden bei MFZ-<br />

Lenkenden generell im Verkehr überbeansprucht.<br />

Dies äussert sich z. B. im häufigen Übersehen der<br />

Radfahrenden bei Richtungs- oder Fahrspurwechseln<br />

und bei Vortrittsmissachtungen. Diesbezüglich sind<br />

folgende Problemfelder zu nennen:<br />

� Knotenpunkte (ausgenommen Kreisel) weisen<br />

oftmals einen zu hohen Komplexitätsgrad auf,<br />

d. h., die Informationsdichte ist zu hoch. Verschärft<br />

wird das Problem durch die hohe Dichte<br />

von Verkehrssignalen.<br />

� Radfahrende sind durch ihr unscheinbares Erscheinungsbild<br />

(schmale Silhouette, schlecht<br />

sichtbare Kleiderfarben) besonders gefährdet, in<br />

der Flut der verkehrsrelevanten Informationen<br />

unterzugehen.<br />

� Die Geschwindigkeit der MFZ-Lenkenden erhöht<br />

die Problematik der visuellen Leistungsgrenzen.<br />

5. Kollisionsobjekte<br />

5.1 Einleitung<br />

Im Folgenden wird aufgezeigt, welche spezifischen<br />

Eigenschaften der Motorfahrzeuge eine bedeutende<br />

Unfall- bzw. Verletzungsgefahr <strong>für</strong> Radfahrende<br />

bergen. Der Fokus liegt schwergewichtig auf den<br />

Personen- und teilweise auf den Lastwagen (LW).<br />

Ein vieldiskutierter Problembereich besteht in der<br />

eingeschränkten Sicht des Fahrzeuglenkenden, was<br />

auch unter der Bezeichnung «Toter Winkel» subsummiert<br />

wird (Kap. VI.5.4, S. 149). Relevanter<br />

sind jedoch das Frontprofil (Kap. VI.5.2, S. 146)<br />

und die Frontsteifigkeit (Kap. VI.5.3, S. 148), die in<br />

der Fachliteratur auch unter dem Begriff Formund<br />

Steifigkeitsaggressivität diskutiert werden.<br />

Andere Problembereiche mit lediglich marginaler<br />

Relevanz <strong>für</strong> das Unfallgeschehen der<br />

Radfahrenden – wie z. B. die technische Betriebssicherheit<br />

der Motorfahrzeuge – werden<br />

nachfolgend ausgeklammert.<br />

5.2 Frontgeometrie<br />

5.2.1 Ausgangslage und Verbreitung<br />

Die grössten Unterschiede in der Form der Frontpartie<br />

bestehen zwischen Personenwagen und<br />

Sachentransportfahrzeugen (STFZ). Während Sachentransportfahrzeugen<br />

eine hohe und gleichzeitig<br />

steile oder gar senkrecht gestaltete Front aufweisen,<br />

haben Personenwagen eine lange, flache<br />

Motorhaube. Aber auch innerhalb der Kategorie<br />

der Personenwagen bestehen beträchtliche Unterschiede<br />

in der Form. In den letzten Jahren hat sich<br />

das Frontprofil vieler Personenwagen verändert:<br />

Vornehmlich durch die Optimierung der Aerodynamik<br />

bedingt wurde die Haubenvorderkante ab-<br />

146 Risikofaktoren bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!