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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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Verkehrskundeunterrichts geschehen, dessen<br />

Wirkung insgesamt deutlich verbessert werden<br />

kann. Zur Schulung des Gefahrenbewusstseins<br />

können Tools, wie beispielsweise die CD-Drives<br />

[217], hilfreich sein, die den Verkehrssinn und somit<br />

die Gefahrenwahrnehmung der Neulenkenden<br />

ausbilden und fördern. Entsprechend sollte der<br />

Verkehrssinn Teil der Theorieprüfung sein und<br />

mit speziell entwickelten Tests, wie beispielsweise<br />

dem Hazard-Perception-Test [218] 69 oder Sequenzen<br />

gemäss der CD-Drives, geprüft werden. Eine<br />

deutliche Verbesserung in der praktischen Ausbildung<br />

kann erreicht werden, wenn diese stärker<br />

strukturiert ist, das begleitete Fahren gefördert und<br />

kommentiertes Fahren (was anhand z. B. der CD-<br />

Drives auch im Verkehrskundeunterricht gelernt<br />

wird) vermehrt praktiziert wird. Die praktische Führerprüfung<br />

sollte in Anlehnung an die Ausbildung<br />

die verschiedenen Aspekte sicheren Fahrens (neben<br />

Fahrtechnik und situationsangepasstem Fahren<br />

auch Verkehrssinn, defensives Fahren und Gefahrenwahrnehmung)<br />

besser abdecken. Der affektiven<br />

Fahrkompetenz wurde in den zwei obligatorischen<br />

WAB-Kursen der 2. Phase ein zentraler Stellenwert<br />

zugeschrieben [219].<br />

Da die Wirkung der Grundausbildung (1. und<br />

2. Phase) mit der Zeit verblassen kann, wären<br />

grundsätzlich periodische Wiederholungskurse<br />

<strong>für</strong> alle denkbar, um die Lerninhalte aufzufrischen.<br />

Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass<br />

der Nutzen von Schulungskursen <strong>für</strong> fahrerfahrene<br />

Lenkende gering und die Massnahme infolge<br />

der hohen Kosten nicht effizient ist. Zudem<br />

besteht die Möglichkeit, eine Kontrollfahrt anzu-<br />

⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯<br />

69 Eingesetzte Screeninginstrumente müssen über eine gute<br />

diagnostische Qualität verfügen und ein Zusammenhang<br />

zwischen dem Untersuchungskriterium des Screeninginstruments<br />

und der Unfallhäufigkeit muss nachgewiesen<br />

werden.<br />

ordnen, wenn die Behörden die Fahrkompetenz<br />

eines Lenkers in Frage stellen (Art. 29 VZV). Auch<br />

kann gemäss Art. 40 VZV eine Nachschulung<br />

angeordnet werden. Zurzeit sieht der Gesetzgeber<br />

diese Möglichkeit nicht <strong>für</strong> Erstdelinquenten vor.<br />

Diese Massnahmen richten sich eher an Personen<br />

mit generell geringer Sicherheitsorientierung und<br />

entsprechend auffälligem Verhalten im Strassenverkehr<br />

(z. B. Raser). Diese sind <strong>für</strong> die Radfahrenden<br />

nicht die zentralen Kollisionsgegner. Vielmehr<br />

ist an Massnahmen zu denken, die sich an die breite<br />

Masse der MFZ-Lenkenden richten.<br />

Das Gefahrenbewusstsein der MFZ-Lenkenden<br />

kann auch durch gut konzipierte und auf einer<br />

soliden Situationsanalyse aufbauenden Kommunikationskampagne<br />

oder Aktion gefördert werden,<br />

idealerweise kombiniert mit weiteren fahrradrelevanten<br />

Themen wie Geschwindigkeit, Ablenkung,<br />

Überholabstand und unvorsichtiges Türöffnen.<br />

Sinnvoll ist eine Kombination mit Polizeipräsenz<br />

(mit oder ohne Sanktionen). Auch ohne<br />

Kommunikationskampagne wären Aktionen/<br />

Kontrollen (mit oder ohne Sanktionen) der<br />

Polizei in der Öffentlichkeit sicherheitsförderlich<br />

(auch hier in Kombination mit den Themen Geschwindigkeit,<br />

Ablenkung, Überholabstand und<br />

Türöffnen). Der Vorteil in solchen Aktionen/Kontrollen<br />

liegt darin, dass die Polizei durch<br />

geeignetes Vorgehen eher alle MFZ-Lenkenden<br />

erreichen kann. Während bei Kommunikationskampagnen<br />

oder -aktionen durch Verbände, Interessensvertretern<br />

usw. sehr oft nur jene erreicht<br />

werden, die bereits über ein Gefahrenbewusstsein<br />

<strong>für</strong> den <strong>Fahrradverkehr</strong> verfügen.<br />

Es sei erwähnt, dass ein erhöhtes Gefahrenbewusstsein<br />

– nebst z. B. der besseren Erkennbarkeit<br />

der Radfahrenden und optimierten infrastrukturel-<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Prävention 223

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