Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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deuten. Der Heilungsprozess verläuft im Alter deutlich<br />
schlechter, sodass bereits kleine Verletzungen<br />
schwerwiegende Folgen haben können. Erwachsene<br />
sind durch ihre grosse Anzahl an Radfahrenden<br />
in der Prävention zentral.<br />
Da Radfahren ein wichtiges Element in der Strategie<br />
des Bundes zu einer nachhaltigen Entwicklung<br />
ist und einen wichtigen Beitrag gegen den<br />
Bewegungsmangel (und die damit verbundenen<br />
gesundheitlichen Probleme) der Bevölkerung leistet,<br />
kann das Ziel der Prävention nicht in der Reduktion<br />
der Fahrradkilometer liegen (was z. B.<br />
das überdurchschnittlich hohe Risiko der männlichen<br />
Radfahrenden weitgehend eliminieren würde).<br />
Im Gegenteil ist zu erwarten (und zu hoffen),<br />
dass die Fahrradkilometer zunehmen werden. Flankierende<br />
Massnahmen bei der Infrastruktur und<br />
den MFZ-Lenkenden müssen sicherstellen, dass<br />
z. B. Kinder und Senioren als Radfahrende sicher<br />
unterwegs sind.<br />
In der durchgeführten Risikoanalyse in Kapitel VI.2,<br />
S. 86 wurde herausgearbeitet, dass sich viele Radfahrende<br />
bei Unfällen schwer verletzen, weil sie:<br />
� über mangelhaftes Gefahrenbewusstsein<br />
verfügen<br />
� über mangelhaftes verkehrsrelevantes Wissen<br />
verfügen<br />
� nachts und insbesondere tagsüber schlecht<br />
erkennbar unterwegs sind<br />
� sich nicht an die Verkehrsregeln halten<br />
� zu schnell fahren<br />
� unter Alkoholeinfluss stehen<br />
Es gibt Risikofaktoren von Radfahrenden, die nicht<br />
direkt beeinflussbar sind. Sie gehören zu den Radfahrenden<br />
und wenn diese auf der Strasse sind, so<br />
fährt ihr Risiko automatisch mit. Gemeint sind z. B.<br />
entwicklungs- oder alterungsbedingte Eigenschaften<br />
(etwa bezüglich Wahrnehmung, Informationsverarbeitung,<br />
Sensomotorik, Spielmotiven/sozialer<br />
Interaktion, Körpergrösse). Was dies<br />
<strong>für</strong> mögliche Präventionsmassnahmen bedeutet,<br />
wird unter Kapitel VII.2.2, S.161, VII.2.3, S. 166,<br />
VII.2.6, S. 174 diskutiert.<br />
Andere Risikofaktoren haben mit fehlenden Kom-<br />
petenzen der Radfahrenden zu tun. Fehlende<br />
Kompetenzen können primär durch edukative<br />
Strategien verbessert werden. Diskutiert werden<br />
verkehrsrelevantes Wissen (Kap. VI.2.5, S. 94),<br />
sicherheitsbewusste Einstellungen und fahrradbezogenes<br />
Gefahrenbewusstsein (Kap. VI.2.6, S. 96)<br />
als mögliche Ursachen von regelwidrigem Verhalten<br />
(Kap. VI.2.12, S. 108).<br />
Während die bisher erwähnten Risikofaktoren zu<br />
einem grossen Teil stabil vorhanden sind, ist dies<br />
beim Alkoholkonsum und bei der Ablenkung durch<br />
mediale Geräte (Kap. VI.2.7, S. 98 und VI.2.8,<br />
S. 100) anders. Es besteht nur ein zeitlich beschränktes<br />
Risiko, das es ganz punktuell zu verhindern<br />
gilt (Kap. VI.2.4, S. 92 und VI.2.5, S. 94).<br />
Für die <strong>Verkehrssicherheit</strong> letztendlich massgebend<br />
ist das konkrete Verhalten. Dieses wird auch von<br />
der Fahreignung, der Fahrkompetenz und der Fahrfähigkeit<br />
mitbestimmt (aber auch z. B. von der<br />
Infrastruktur). In einem separaten Kapitel werden<br />
diesbezüglich die Sensomotorik/Fahrtechnik, der<br />
Fahrstil/die Geschwindigkeitswahl und das Tragen<br />
von Kleidern/Produkten zur besseren Erkennbarkeit<br />
diskutiert.<br />
Die Struktur der Präventionskapitel gliedert sich im<br />
vorliegenden Sicherheitsdossier «<strong>Fahrradverkehr</strong>»<br />
generell folgendermassen (Kap. III.2, S. 60): Zuerst<br />
160 Prävention bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08