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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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traf in den Jahren 2005–2009 Personen ab<br />

60 Jahren. Radfahrende unter 20 Jahren machten<br />

einen Anteil von 15 % aus (wobei die Hälfte von<br />

ihnen mindestens 15 Jahre alt war). Bezogen auf<br />

alle schwer verletzten und getöteten Radfahrenden<br />

reduziert sich der Anteil der Personen ab 60 Jahren<br />

auf 22 %, während sich derjenige der Radfahrenden<br />

unter 20 Jahren auf knapp 20 % erhöht. Kinder<br />

unter 15 Jahren sind eher selten in schwere<br />

Fahrradunfälle verwickelt. Senioren haben pro<br />

gefahrenen Kilometer das weitaus grösste Risiko,<br />

schwer oder tödlich zu verunfallen. Bezogen auf<br />

den jeweiligen Bevölkerungsanteil ist die Gruppe der<br />

10- bis 14-Jährigen am häufigsten von schweren<br />

Fahrradunfällen betroffen, was sich in erster Linie<br />

durch ihre hohe Kilometerleistung ergibt. Durch die<br />

grosse Altersspannweite der Erwachsenen zwischen<br />

20 und 60 Jahren fallen absolut gesehen aber 60 %<br />

der schwer oder tödlich verunfallten Radfahrenden in<br />

diese Gruppe. 3 von 4 tödlich verunfallten Radfahrenden<br />

sind Männer (und zwei Drittel der Schwerverletzten<br />

und Getöteten insgesamt). Dieses Missverhältnis<br />

zu Ungunsten der Männer findet sich bei<br />

allen Altersgruppen.<br />

Die Sicherheit von Radfahrenden konnte in den<br />

letzten Jahren absolut gesehen zwar erhöht werden,<br />

bei anderen Verkehrsteilnehmergruppen (z. B.<br />

Fussgänger, Personenwagen-Insassen) wurden aber<br />

grössere Erfolge erzielt. Im europäischen Vergleich<br />

zeigt sich, dass die <strong>Verkehrssicherheit</strong> in der Schweiz<br />

im Allgemeinen sehr hoch ist, bei der Sicherheit von<br />

Radfahrenden jedoch nur durchschnittlich.<br />

Rund 30 % der schwer oder tödlich verunfallten<br />

Radfahrenden erlitten Alleinunfälle und zwei Drittel<br />

waren in Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmenden<br />

verwickelt. 86 % der Kollisionsgegner<br />

waren Motorfahrzeuge, wobei der Hälfte der kolli-<br />

dierten Radfahrenden und einem Drittel der beteiligten<br />

Motorfahrzeug-Lenkenden im polizeilichen<br />

Unfallrapport keine Schuld (im Sinn eines erkennbaren<br />

Mangels) zugeordnet wird. Mit zunehmendem<br />

Alter steigt der Anteil der Radfahrenden, denen<br />

bei einer Kollision kein Mangel zugeschrieben<br />

wird. Kollisionen mit Motorfahrzeugen ereignen<br />

sich grösstenteils bei Abbiege- und Querungsmanövern.<br />

Drei Viertel der Fahrradunfälle ereignen<br />

sich innerorts.<br />

Sowohl bei Alleinunfällen als auch bei Kollisionen<br />

stehen gemäss Angaben der Polizei verhaltensorientierte<br />

Ursachen im Vordergrund, verhältnisorientierte<br />

Ursachen sind eher selten. Nebst «Unaufmerksamkeit<br />

und Ablenkung» spielen bei Alleinunfällen<br />

«Geschwindigkeit» und «Alkohol», bei<br />

Kollisionen «Vortrittsmissachtungen» eine zentrale<br />

Rolle. Fehlende oder mangelhafte Infrastrukturelemente<br />

werden selten als mögliche Unfallursache<br />

registriert. Welche Risiken von einer mangelhaften<br />

Infrastruktur ausgehen, kann deshalb aufgrund der<br />

Polizeiprotokolle nicht beantwortet werden.<br />

In der UVG-Statistik der Sammelstelle <strong>für</strong> die Statistik<br />

der Unfallversicherung SSUV werden jährlich<br />

17 000 im Strassenverkehr verletzte Radfahrende<br />

erfasst. Im Gegensatz zu den polizeilich registrierten<br />

Unfällen ist der Anteil von Kollisionen mit anderen<br />

Verkehrsteilnehmenden deutlich geringer,<br />

was durch die Dunkelziffer in der amtlichen Statistik<br />

zu erklären ist.<br />

Radfahrende tragen bei Unfällen überwiegend<br />

Prellungen davon, gefolgt von Frakturen, Verstauchungen<br />

und offenen Wunden. Bei einem<br />

Sturz oder Anprall sind eher die oberen Extremitäten,<br />

bei einer Kollision der Rumpf und die Wirbelsäule<br />

betroffen. 20 % der Verletzungen werden im<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto 15

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