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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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6.6 Fazit<br />

Fahrzeugtechnische Optimierungen können einen<br />

wichtigen Beitrag zur Steigerung der Sicherheit von<br />

Radfahrenden leisten. Einen Ansatzpunkt stellt die<br />

Optimierung der strukturgeometrischen Fronteigenschaften<br />

dar, da diese einen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Schwere der Verletzungen haben.<br />

Zur Verbesserung der Fahrzeugfronten existieren<br />

verschiedene Möglichkeiten, die teilweise<br />

bereits gesetzlich vorgeschrieben sind. Die entsprechenden<br />

prüftechnischen Anforderungen sind<br />

jedoch auf Fussgänger zugeschnitten und berücksichtigen<br />

die Eigenarten der Radfahrenden noch zu<br />

wenig. So ist die Windschutzscheibe als häufige<br />

Aufprallstelle von Radfahrenden in den Prüfanforderungen<br />

gänzlich ausgeklammert.<br />

Die Beleuchtungsfunktionalität kann insbesonde-<br />

re durch adaptives Kurvenlicht oder das innovative<br />

Gefahrenmarkierungslicht optimiert werden. Tagfahrleuchten<br />

können Radfahrende vor Fahrmanövern<br />

mit zu geringer Sicherheitsreserve bewahren.<br />

Von den Lenkenden nicht unmittelbar einsehbare<br />

Bereiche der Fahrzeugumgebung gehen mit der<br />

Gefahr einher, dass Radfahrende übersehen werden.<br />

Nebst dem seitlichen toten Winkeln, der<br />

insbesondere bei Lastwagen problematisch ist,<br />

bergen auch breite A-Säulen eine gewisse Verdeckungsgefahr.<br />

Nebst Tote-Winkel-Spiegeln und<br />

schlankeren Konstruktionen der A-Säulen haben<br />

insbesondere elektronische Systeme ein hohes<br />

Schutzpotenzial. Besonders Erfolg versprechend<br />

sind Systeme, die Radfahrende detektieren und die<br />

Autofahrenden warnen bzw. zur Vermeidung der<br />

sich anbahnenden Kollision selbst aktiv in die Fahrzeugsteuerung<br />

eingreifen. Auch Bremsassistenten,<br />

die eine beachtliche Verkürzung des Bremswegs<br />

ermöglichen, können Unfälle vermeiden oder zumindest<br />

die Kollisionsgeschwindigkeit und dadurch<br />

die Verletzungsschwere reduzieren.<br />

In Anbetracht der vorhandenen, technischen Möglichkeiten<br />

zum Partnerschutz stellt sich die Frage,<br />

wie sich ihre Implementierung fördern lässt.<br />

Auch wenn gewisse Technologien per Gesetz vorgeschrieben<br />

werden können, spielt der edukative<br />

Weg mit Sensibilisierung und Information potenzieller<br />

Autokäufer eine zentrale Rolle. Konsumenten<br />

müssen bezüglich des Partnerschutzes sensibilisiert<br />

und über die verfügbaren Technologien sowie<br />

aktuellen Crash-Tests (z. B. Euro NCap) informiert<br />

werden. Um den so zu erwartenden freiwilligen<br />

Einsatz von Sicherheitstechnologien weiter zu fördern,<br />

eignen sich finanzielle Anreizsysteme (Verkehrssteuern,<br />

Versicherungsprämien).<br />

Trotz der bereits erreichten Sicherheitsfortschritte,<br />

muss festgehalten werden, dass fahrzeugtechnische<br />

Konzepte zum Schutz von schwachen Verkehrsteilnehmenden<br />

erst am Anfang ihrer Entwicklung<br />

stehen.<br />

246 Prävention bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08

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