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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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se können den drei Bereichen Fahrfähigkeit, Fahrkompetenz<br />

und Fahreignung zugeordnet werden:<br />

� Fahrfähigkeit bezeichnet – bei gegebener<br />

Fahreignung und Fahrkompetenz – die momentane<br />

Befähigung des Individuums, am<br />

Strassenverkehr teilzunehmen. Wichtige Risikofaktoren,<br />

welche die Fahrfähigkeit herabsetzen,<br />

sind einerseits endogene Faktoren wie<br />

Müdigkeit (Kap. VI.4.7, S. 134) und Unaufmerksamkeit<br />

(Kap. VI.4.8, S. 135) sowie andererseits<br />

exogene Faktoren wie der Konsum<br />

von Substanzen wie Alkohol (Kap. VI.4.4,<br />

S. 129), Drogen (Kap. VI.4.5, S. 131) und<br />

Medikamente (Kap. VI.4.6, S. 132).<br />

� Fahrkompetenz bezeichnet die erworbene<br />

psychische und physische Befähigung des Individuums,<br />

um am Strassenverkehr teilzunehmen.<br />

Thematisiert wird einerseits die technische Fahrzeugbedienung<br />

(Kap. VI.4.9, S. 136) als physische<br />

Fähigkeitskomponente und andererseits die<br />

mangelhafte Gefahrenkognition (Kap. VI.4.10,<br />

S. 137) als psychische Komponente.<br />

� Fahreignung beschreibt die stabilen psychischen<br />

und physischen Voraussetzungen, um<br />

am Strassenverkehr teilnehmen zu können. Risikofaktoren,<br />

welche die Fahreignung beeinträchtigen,<br />

werden im Kapitel VI.4.11, S. 138<br />

behandelt.<br />

Auffällige Risikogruppen<br />

Anders als bei der Schilderung einzelner Risikofaktoren<br />

wird bei der Frage nach Risikogruppen<br />

untersucht, ob sich bei den Kollisionsgegnern soziodemographisch<br />

definierbare Gruppen identifizieren<br />

lassen, die ein erhöhtes Risiko aufweisen, in Fahrrad-Kollisionen<br />

zu geraten (Kap. VI.4.12, S. 142).<br />

Individuumsübergreifende Leistungsgrenzen<br />

Alle Risikofaktoren aus den vier genannten Bereichen<br />

Fahrverhalten, -fähigkeit, -kompetenz und -eignung<br />

können als differenzielle Einflussfaktoren bezeichnet<br />

werden, da sie von Mensch zu Mensch<br />

variieren. Es existieren jedoch auch Einflussfaktoren,<br />

die genereller Natur sind und somit alle Individuen<br />

gleichermassen betreffen. Solche Einflussfaktoren<br />

zeigen sich dann, wenn das System Strassenverkehr<br />

derart gestaltet ist, dass es zu Überforderungen<br />

der menschlichen Leistungsfähigkeit<br />

führt. Menschliche Leistungsgrenzen als Risikofaktoren<br />

zu bezeichnen wäre etwas verwegen, stellen<br />

sie doch nicht per se ein Risiko dar, sondern nur in<br />

einem nicht menschengerecht gestalteten Strassensystem.<br />

Trotzdem ist es sinnvoll, menschliche<br />

Leistungsgrenzen zu betrachten, da sie in Interaktion<br />

mit der Fahrzeug- und Infrastrukturgestaltung<br />

zu Unfällen führen können (Kap. VI.4.13, S. 143).<br />

4.2 Fahrverhalten: Geschwindigkeitswahl<br />

4.2.1 Ausgangslage und Verbreitung<br />

Geringe Geschwindigkeitsunterschiede werden<br />

meist als bedeutungslos eingestuft. Dementsprechend<br />

ist es nicht erstaunlich, dass ein beachtlicher<br />

Anteil der MFZ-Lenkenden Überschreitungen<br />

der signalisierten Geschwindigkeiten als unproblematisch<br />

ansehen. Rund 25 % ignorieren eine 50km/h-<br />

Beschränkung und 30 % eine 80km/h-Beschränkung<br />

(Tabelle 47) [89].<br />

Gemäss einer Befragung, die im Frühling 2011<br />

durchgeführt wurde, haben 81 % der befragten<br />

PW-Lenkenden geantwortet, dass sie zumindest<br />

hie und da zu schnell fahren. 10 % haben sogar<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Risikofaktoren 125

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