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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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5.3 Frontsteifigkeit<br />

5.3.1 Ausgangslage und Verbreitung<br />

Während die Frontform die äussere Gestalt be-<br />

schreibt, bezieht sich der Begriff Frontsteifigkeit auf<br />

die strukturbedingten Eigenschaften der Front,<br />

namentlich der Stossstange, der Motorhaube und<br />

der darunter liegenden Aggregate.<br />

Grössere bzw. schwerere Fahrzeuge weisen oftmals<br />

nicht nur, wie oben dargestellt, ungünstigere Formen<br />

auf, sondern sind gleichzeitig sehr steif aufgebaut.<br />

Dass die Frontaufbauten zwischen unterschiedlichen<br />

Fahrzeugkategorien wie Last- und Personenwagen<br />

variieren, ist offensichtlich. Doch wie anhand von<br />

Crashtests (z. B. Euro NCAP) deutlich wird, bestehen<br />

auch innerhalb der Kategorie der Personenwagen<br />

bedeutsame Unterschiede. Trotz der verstärkten<br />

Anstrengungen der Automobilindustrie<br />

die Fahrzeugfronten zu entschärfen, sind die Ergebnisse<br />

auch bei neuen Modellen relativ unbefriedigend,<br />

zumal bei den Optimierungen im Partnerschutz<br />

die spezifischen Eigenheiten der Radfahrenden<br />

weitestgehend unberücksichtigt bleiben.<br />

5.3.2 Gefahrenpotenzial und Unfallrelevanz<br />

Da harte Frontstrukturen kaum Energie absorbieren,<br />

führen sie bei Radfahrenden zu hohen Körperbelastungen.<br />

Eine besondere Gefahr geht von<br />

den Aggregaten unter der Motorhaube aus. Diese<br />

liegen infolge der knapp bemessenen Platzverhältnisse<br />

im Motorraum oftmals unmittelbar unter der<br />

Haube. Im Fall eines Kopfaufpralles kann es aufgrund<br />

der Härte dieser Fahrzeugteile zu Frakturarten<br />

der Schädelkalotte, des Gesichtsschädels oder<br />

der Schädelbasis kommen [125]. Auch äussere<br />

harte Fahrzeugteile, wie beispielsweise die Schei-<br />

benwischerachse, können Verletzungen (Impressionsfrakturen)<br />

verursachen. Neben der eigentlichen<br />

Front des Fahrzeugs bilden <strong>für</strong> Radfahrende vor<br />

allem die Windschutzscheibe und ihre Umrahmung<br />

eine grosse Gefahr <strong>für</strong> Kopfverletzungen. Üblicherweise<br />

schlagen Radfahrende insbesondere auf<br />

Strassen mit einer Höchstgeschwindigkeit von<br />

80 km/h auf diesen Fahrzeugbereich auf [128]<br />

(Abbildung 26).<br />

5.3.3 Risikobeurteilung<br />

Trotz der bereits unternommenen Anstrengungen<br />

der Automobilindustrie, die Frontpartien <strong>für</strong> ungeschützte<br />

Verkehrsteilnehmende zu entschärfen,<br />

besteht immer noch eine massive Gefährdung<br />

(Tabelle 60). Diese besteht einerseits, weil die bisherigen<br />

Frontoptimierungen den Scheibenbereich<br />

weitestgehend ausklammern, und andererseits,<br />

weil der Grossteil des Fahrzeugparks noch keine<br />

verletzungsreduzierenden Eigenschaften aufweist.<br />

Abbildung 26<br />

Crashtest mit Radfahrer und Personenwagen<br />

Quelle: BASt<br />

Tabelle 60<br />

Risikobeurteilung: Frontsteifigkeit. Steife Frontpartien<br />

Risikofaktor Verbreitung Gefahrenpotenzial<br />

Unfallrelevanz<br />

Steifigkeitsaggressive<br />

Frontpartien<br />

***** **** *****<br />

* sehr gering / ***** sehr gross<br />

148 Risikofaktoren bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08

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