Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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� Bremsentyp: Scheibenbremsen weisen ge-<br />
�<br />
genüber konventionellen Bremsen verschiedene<br />
Vorteile auf: höhere Verzögerungswerte bei geringeren<br />
Handkräften, geringe Verschmutzung,<br />
da die Scheibe in der Radmitte sitzt, kaum Unterschiede<br />
zwischen Trocken- und Nassbremsung,<br />
kein Blockieren des Rads durch einfallende<br />
Canti-Bremsarme, hohe thermische Belastbarkeit<br />
bei langen Talfahrten.<br />
Cantilever-/V-Bremsen stellen eine gute und<br />
zugleich günstige Alternative zu Seitenzugbremsen<br />
dar. Gegenüber den konventionellen<br />
Zangen-Felgenbremsen weisen Cantilever-<br />
Bremsen (mit ihren langen Schenkeln) eine<br />
deutlich höhere Bremsleistung auf.<br />
Auch konventionelle Bremsanlagen mit Seilzug<br />
und Felgen- oder Trommelbremsen erfüllen im<br />
Alltag ihren Zweck. Dabei sind folgende Punkte<br />
zu beachten:<br />
� Formschlüssige Bremsklötze: Bremsklötze als<br />
Verbrauchsmaterial müssen leicht auswechselbar<br />
sein. Das Auswechseln der Bremsklötze darf<br />
zudem nicht mit Montagearbeiten verbunden<br />
sein, die die Funktionsfähigkeit des Systems beeinträchtigen<br />
könnten. So kann beispielsweise<br />
mit passgenauen Teilen sichergestellt werden,<br />
dass die Bremsklötze richtig montiert werden.<br />
Das ist deshalb wichtig, weil Instandhaltungsarbeiten<br />
wie das Auswechseln der Bremsklötze in<br />
der Regel nicht durch Fachkräfte vorgenommen<br />
werden.<br />
� Kurzer, gerader Seilzug: Um die Bremsleistung<br />
nicht zu reduzieren, sollten die Bremszüge<br />
mit möglichst wenig Bögen verlegt sein [147].<br />
� Einfache Justierung: Bremsen müssen ohne<br />
Werkzeuge schnell und einfach nachgestellt<br />
werden können.<br />
3.4.3 Umsetzung<br />
Legislative Strategien<br />
Der Gesetzgeber schreibt vor: «Fahrräder müssen<br />
mit zwei kräftigen Bremsen versehen sein, von<br />
denen die eine auf das Vorder- und die andere auf<br />
das Hinterrad wirkt» (Art. 214 VTS). Die Wirkung<br />
der Bremsanlage sowie das Prüfverfahren richten<br />
sich nach Anhang 7 der VTS. Dort wird eine Verzögerung<br />
von mindestens 3,0 m/s2 <strong>für</strong> beide Bremsen<br />
zusammen und von mindestens 2,0 m/s2 <strong>für</strong> eine<br />
Bremse vorgeschrieben, was aus Sicht der Autoren<br />
genügt.<br />
Edukative Strategien<br />
Konsumenteninformation/Kaufberatung: Es ist<br />
nicht notwendig, besonders effiziente Bremssysteme<br />
(wie Scheibenbremsen) speziell zu fördern, da<br />
selbst die konventionellen Bremssysteme im Alltag<br />
durchaus ihren Zweck erfüllen (sofern sie normenkonform<br />
sind). Wichtig ist nur, dass Kaufinteressenten<br />
über die Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />
Bremssysteme informiert werden, damit sie die<br />
Möglichkeit haben, ein ihrem Fahrstil und dem<br />
bevorzugten Fahrzweck entsprechendes System<br />
auszuwählen. Hierbei ist auch auf die unterschiedliche<br />
Wartungsbedürftigkeit der verschiedenen<br />
Bremssysteme einzugehen.<br />
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Prävention 191