Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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2.2.4 Massnahmenbeurteilung<br />
Tabelle 69<br />
Massnahmen zu entwicklungs- bzw. altersbedingten Defiziten<br />
in der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung<br />
Massnahme Beurteilung<br />
Gesetzliches Fahrverbot <strong>für</strong> Fahrten von Empfehlenswert<br />
A nach B auf öffentlichen Strassen <strong>für</strong><br />
Kinder bis zur Vollendung des 7. Lebensjahrs<br />
(sofern allein unterwegs)<br />
Sensibilisieren und informieren der Empfehlenswert<br />
Eltern inkl. Handlungsanweisungen wie<br />
ihre Kinder möglichst sicher mit dem<br />
Fahrrad unterwegs sein können (begleiten,<br />
Wegwahl, Vortrittsregeln beachten,<br />
Erkennbarkeit, Helm).<br />
Sensibilisieren und informieren der<br />
Kinder/Jugendlichen über fahrradspezifische<br />
Sicherheitsfragen in diversen Settings<br />
(Schule, Sport, Freizeit, Religionsunterricht)<br />
durch wichtige Bezugspersonen<br />
(Lehrer, Trainer, Pfadiführer, Pfarrer).<br />
Themen: Vortrittsmissachtungen, defensiver<br />
Fahrstil, Erkennbarkeit, Helm, bei<br />
Jugendlichen auch Alkohol<br />
Fahren auf dem Trottoir ausserorts <strong>für</strong><br />
Kinder unter 14 Jahren gesetzlich erlauben<br />
Informieren und sensibilisieren der<br />
Senioren über alters- oder krankheitsbedingte<br />
Defizite (Verlangsamung, Gebrechlichkeit,<br />
verminderte Beweglichkeit<br />
usw.), die beim Radfahren zu Risiken<br />
werden können (vgl. Massnahmen bzgl.<br />
Sensomotorik)<br />
Empfehlenswert (im Rahmen<br />
bestehender Gefässe und<br />
somit geringen Kosten)<br />
Bedingt empfehlenswert (nur<br />
nach Prüfung und Sanierung<br />
allfälliger Gefahren)<br />
Bedingt empfehlenswert<br />
2.3 Fahrkompetenz: Wissen, Einstellungen<br />
und Gefahrenbewusstsein<br />
2.3.1 Ausgangslage<br />
Wissen, Einstellungen und Gefahrenbewusstsein<br />
sind wichtige Grundvoraussetzungen <strong>für</strong> sicheres<br />
Fahren. Sie stehen hier als Stellvertreter <strong>für</strong> wichtige<br />
Konzepte der Gesundheitspsychologie wie Kontrollüberzeugungen,<br />
Selbstwirksamkeit, Emotionen<br />
usw. [134]. All diese sind Determinanten des<br />
Gesundheitsverhaltens. Es existiert eine Vielzahl<br />
von theoretischen Wirkmodellen über die Zusammenhänge<br />
zwischen diesen Determinanten<br />
und dem Gesundheitsverhalten [134]. Diese Modelle<br />
gelten weitgehend auch <strong>für</strong> das Verhalten im<br />
Strassenverkehr [135].<br />
Wissen, Einstellungen, Gefahrenbewusstsein usw.<br />
werden im Verlauf des Lebens erworben: in einem<br />
ersten Schritt bereits im Elternhaus, später auch in<br />
der Verkehrserziehung in der Schule, im Verkehrskundeunterricht<br />
oder in den Weiterausbildungskursen<br />
(WAB) im Rahmen der Fahrausbildung.<br />
Darüber hinaus werden diese Determinanten<br />
durch direkte Fahrerfahrungen immer wieder neu<br />
gebildet. Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss<br />
durch Gleichaltrige (insbesondere im Jugendund<br />
jungen Erwachsenenalter) oder durch die Medien.<br />
Soziale Normen haben einen grossen Einfluss<br />
auf individuelle Einstellungen/Meinungen und<br />
somit das eigene Verhalten. Hinzu kommen Strassenverkehrsgesetze,<br />
die das Verhalten eines<br />
jeden Einzelnen (aber unterschiedlich je nach Einstellung)<br />
beeinflussen. Auch die Infrastruktur<br />
beeinflusst das Fahrverhalten massgeblich.<br />
Wirkmodelle, die spezifisch das Verhalten von<br />
Radfahrenden auf der Strasse zu erklären versu-<br />
166 Prävention bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08