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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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Die einzelnen Planungsphasen zur Erstellung von<br />

attraktiven Fahrradnetzen sehen als ersten Schritt<br />

die eigentliche Netzplanung vor. Sie legt die wichtigen<br />

Verbindungen zwischen den Zielen fest. Danach<br />

folgen die klassischen Schritte der Abschnittsbildung,<br />

Variantenprüfung und Projektierung<br />

der einzelnen Infrastrukturelemente. Die<br />

Deutschen Empfehlungen <strong>für</strong> Radverkehrsanlagen<br />

(ERA) [244] sehen vergleichbare Planungsschritte<br />

vor. Dabei wird die Netzplanung als Bestandteil von<br />

Radverkehrskonzepten verstanden. Das wohl bekannteste<br />

Radwegnetz in der Schweiz hat national<br />

Bedeutung und wird vom Fahrradland Schweiz<br />

betrieben. Im entsprechenden Handbuch wird<br />

ersichtlich, dass die Festlegung der Fahrradrouten<br />

weitgehend auf den erwähnten Kriterien fusst<br />

[245]. Innerorts können Radverkehrsnetze bisweilen<br />

Abschnitte beinhalten, die über Fussverkehrsflächen<br />

führen. Infrastrukturelle Lösungen <strong>für</strong> diese<br />

Fälle sind in [132] enthalten.<br />

7.3 Knoten mit Lichtsignal-Regelung<br />

7.3.1 Ausgangslage<br />

Durch den Betrieb von Knoten mit einer Lichtsignalanlage<br />

kann die Sicherheit <strong>für</strong> Radfahrende<br />

erhöht werden, indem der motorisierte Individualverkehr<br />

zeitlich vom leichten Zweiradverkehr getrennt<br />

wird.<br />

Trotzdem können auch lichtsignalbetriebene Knoten<br />

Risiken bergen. Dies ist insbesondere in folgenden<br />

Konfliktsituationen der Fall:<br />

� Rechtsabbiegemanöver des motorisierten Individualverkehrs<br />

und Geradeausfahren des leichten<br />

Zweiradverkehrs. Speziell ist zu berück-<br />

sichtigen, dass LW-Lenkende trotz Haupt-,<br />

Weitwinkel- und Rampenspiegel Radfahrende,<br />

die rechts vom Lastwagen bis zur Wartelinie<br />

aufgeschlossen haben, meistens nicht sehen<br />

können (sogenannter toter Winkel).<br />

� Geradeausfahren des motorisierten Individualverkehrs<br />

und Linksabbiegen des leichten Zweiradverkehrs<br />

(in gleicher Richtung oder in Gegenrichtung)<br />

Ziel einer adäquaten Gestaltung von lichtsignalbetriebenen<br />

Knoten muss deshalb sein, potenzielle<br />

Konfliktstellen zu reduzieren und Radfahrende ins<br />

Blickfeld des motorisierten Individualverkehrs zu<br />

führen.<br />

2 % aller schweren Personenschäden bei Radfahrenden<br />

sind bei Kollisionen an Knoten mit Lichtsignal-Regelung<br />

zu verzeichnen. Es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass mit korrekten infrastrukturellen<br />

Interventionen das Unfallgeschehen rund um<br />

die Hälfte reduziert werden kann.<br />

7.3.2 Zielsetzung<br />

Basis zur Abklärung, ob die lichtsignalgesteuerte<br />

Regelung überhaupt die richtige Lösung ist, ist die<br />

VSS-Norm SN 640 240 «Querungen <strong>für</strong> den Fussgänger-<br />

und leichten Zweiradverkehr». Die entsprechenden<br />

Infrastrukturelemente sind in der VSS-<br />

Norm SN 640 252 «Knoten: Führung des leichten<br />

Zweiradverkehrs» abgehandelt.<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Prävention 249

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