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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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Bewegung des Gehirns zum Schädel können auch<br />

andere Strukturen wie Blutgefässe verletzt werden,<br />

sodass es zu Einblutungen kommt. Ein solcher<br />

raumfordernder Prozess kann zu einer lokalen<br />

Kompression des Gehirns führen.<br />

Des Weiteren kann der Kopf durch einen Stoss in<br />

eine schnelle Drehbewegung versetzt werden.<br />

Erfährt das Gehirn eine schnelle Rotation, können<br />

dabei innere Kräfte bzw. Zugspannungen<br />

entstehen, die zu diffusen Verletzungen führen.<br />

Es ist also möglich, dass ein Kopfanprall keine<br />

äusserlich sichtbaren Verletzungen oder eine<br />

Fraktur des Schädels zur Folge hat, sondern in<br />

erster Linie zu einer Beschleunigung mit nachfolgender<br />

Verletzung des Gehirns führt. Erfolgt die<br />

Beschleunigung vor allem translatorisch (linear)<br />

sind fokale Hirnverletzungen zu erwarten. Erfolgt<br />

sie hauptsächlich rotatorisch sind diffuse<br />

Hirnverletzungen wahrscheinlicher. Da Hirnverletzungen<br />

durch die Beschleunigung des Gehirns<br />

verursacht werden, können sie grundsätzlich<br />

auch ohne einen Kopfanprall, d. h. nur<br />

Abbildung 33<br />

Mehrschichtiger Aufbau des menschlichen Kopfs<br />

Quelle: Schmitt et al., [152]<br />

durch eine Trägheitskraft, entstehen (z. B.<br />

durch starkes Schleudern).<br />

Um klinisch anzugeben, wie schwerwiegend eine<br />

Kopfverletzung ist, werden unterschiedliche Systematiken<br />

verwendet. Während die «Glasgow-<br />

Coma-Scale» (GCS) [153] beispielsweise verschiedene<br />

Stufen des Bewusstseinszustands bzw. der<br />

Bewusstlosigkeit unterteilt, klassifiziert die<br />

«Abbreviated-Injury-Scale» (AIS) Kopfverletzungen<br />

nach deren Lebensbedrohlichkeit. Ein detaillierter<br />

AIS-Katalog gibt Auskunft über die Einteilung der<br />

jeweiligen Verletzung von AIS1 (leicht verletzt) bis<br />

AIS6 (maximal verletzt) [154]. Da es <strong>für</strong> jede Körperregion<br />

AIS-Einteilungen gibt, können mehrere<br />

Verletzungen bezüglich ihrer Schwere verglichen<br />

werden. Bei einer Person mit mehreren Verletzungen<br />

wird oftmals nur der maximale AIS-Code<br />

(MAIS), d. h. der AIS-Code derjenigen Körperregion<br />

mit der grössten Verletzungsschwere, angegeben.<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Prävention 197

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