Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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Öffentlichkeitsarbeit muss in erster Linie von aner-<br />
kannten Fachstellen (Experten) ausgehen. Zielpublikum<br />
sind dabei einerseits die zuständigen Behörden<br />
und andererseits die breite Öffentlichkeit.<br />
Mit den zuständigen Behörden ist eine enge Zusammenarbeit<br />
und ein regelmässiger Kontakt seitens<br />
der Fachstellen zu pflegen. Im Vordergrund stehen<br />
dabei folgende Aktivitäten:<br />
� Weiterführung/Intensivierung der fachtechnischen<br />
Beratungen zu sicherheitsrelevanten Themen<br />
� Weiterführung/Intensivierung der fachtechnischen<br />
Unterstützung von Projekten<br />
Tabelle 96<br />
Massnahmen zur Umsetzung sicherheitsfördernder Infrastruktur<br />
Massnahme Beurteilung<br />
Ausbildung der Ingenieure und Planer:<br />
Erstausbildung: Sensibilisierung <strong>für</strong> die <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />
sowie Vermittlung fachspezifischen Grundwissens<br />
Weiter-/Fortbildung: Organisation und Koordination<br />
von fachspezifischen Tagungen. Prüfung der Optimierung<br />
des SVI-Weiterbildungsreglements aus der Optik<br />
<strong>Verkehrssicherheit</strong> / leichter Zweiradverkehr.<br />
Sowohl in der Erstausbildung als auch in der Weiter-/<br />
Fortbildung sind schwerpunktmässig folgende Themen<br />
zu behandeln:<br />
• Grundsätze zur Sicherheit des leichten Zweiradverkehrs<br />
(inkl. Aspekte der falschen Sicherheit)<br />
• Radwegnetz-Planung<br />
• Zweiradfreundliche Knotengestaltung<br />
• Zweiradfreundliche Gestaltung der freien Strecke<br />
• Spezialthemen (Geschwindigkeitsregime innerorts<br />
50/30, zweiradfreundlicher Strassenunterhalt)<br />
• Technische und gesetzliche Grundlagen in ihrer<br />
Gesamtheit<br />
Road Safety Audit und Road Safety Inspections<br />
Unterstützung der Bestrebungen, in der Schweiz<br />
Safety Audits und Inspections als standardmässige<br />
Projektphase einzuführen<br />
Den Normen mehr Gewicht verleihen<br />
Rechtliche Bedeutung der VSS-Normen erhöhen,<br />
indem sie beispielsweise zu Weisungen des UVEK<br />
erklärt werden<br />
Geplante VSS-Normen vervollständigen<br />
Unterstützung der aktuellen Bestrebungen, die VSS-<br />
Normen mit Bezug zum leichten Zweiradverkehr zu<br />
vervollständigen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie der zuständigen<br />
Behörden und Planer <strong>für</strong> den Nutzen von<br />
sicherheitsfördernden Infrastruktur-Massnahmen<br />
Sehr<br />
empfehlenswert<br />
Sehr<br />
empfehlenswert<br />
Bedingt empfehlenswert(politische<br />
Akzeptanz<br />
abzuklären)<br />
Sehr<br />
empfehlenswert<br />
Bedingt<br />
empfehlenswert<br />
(nicht ressourceneffizient)<br />
� Durchführung von regelmässigen Kolloquien<br />
� Vermehrte Publikationen in Fachzeitschriften<br />
In der breiten Öffentlichkeit sollen durch die entsprechenden<br />
Fachstellen Infrastrukturelemente<br />
bekannt gemacht werden. Als Verbreitungskanäle<br />
eignen sich z. B.:<br />
� Artikel in Publikumszeitschriften<br />
� Medienauftritte<br />
� Beiträge auf den Websites der entsprechenden<br />
Fachstellen<br />
7.13 Fazit<br />
Infrastruktur und Verkehrsabläufe müssen so<br />
organisiert werden, dass die Kollisionswahrscheinlichkeit<br />
und die Sturzgefahr <strong>für</strong> Radfahrende ohne<br />
Beteiligung weiterer Fahrzeuge drastisch gesenkt<br />
werden. Die Einführung eines flächendeckenden,<br />
vom Autoverkehr komplett getrennten Radwegnetzes<br />
ist aus praktischen und finanziellen Gründen<br />
unrealistisch. Notwendig und <strong>für</strong> die sichere Fortbewegung<br />
von Radfahrenden unabdingbar ist hingegen<br />
eine Netzplanung <strong>für</strong> den leichten Zweiradverkehr.<br />
Dort wo infrastrukturelle Interventionen<br />
<strong>für</strong> den leichten Zweiradverkehr geplant und umgesetzt<br />
werden, müssen diese unbedingt den sicherheitstechnischen<br />
Aspekten der VSS-Normen<br />
entsprechen. Ansonsten besteht nicht nur die Gefahr,<br />
dass die erhoffte Sicherheitssteigerung ausbleibt,<br />
sondern dass das Unfall- und Verletzungsrisiko<br />
sogar steigt. Hauptziel ist dabei die sichere<br />
Gestaltung von Knoten. Denn obwohl während<br />
einer Fahrt die Aufenthaltsdauer in Knoten bedeutend<br />
geringer ist als auf freier Strecke, sind in Knoten<br />
54 % aller schweren Personenschäden bei<br />
Kollisionen zu verzeichnen. Neben Fahrradspezifischen<br />
Infrastrukturelementen stellt auch der Betrieb<br />
des innerörtlichen Strassennetzes nach einem konse-<br />
272 Prävention bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08