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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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VII. Prävention<br />

1. Einleitung<br />

Im Kapitel Prävention werden mögliche Zielset-<br />

zungen zur Reduzierung von Risikofaktoren (was<br />

soll erreicht werden) und Strategien zu deren<br />

Erreichung (wie kann dieser Sollzustand erreicht<br />

werden) beschrieben. Dabei handelt es sich um<br />

sehr generelle Zielsetzungen (z. B. sicherheitsoptimierte<br />

Frontkonstruktionen bei Personenwagen,<br />

umfassende und flächendeckende Fahrradnetzplanung<br />

seitens der zuständigen Behörden).<br />

Strategien sagen noch nichts darüber aus, welche<br />

konkreten Massnahmen, d. h. Aktivitäten, ausgeführt<br />

werden sollten. Im Auftrag des <strong>FVS</strong> werden<br />

einige ausgewählte Zielsetzungen präzisiert und<br />

zu konkreten Massnahmen verdichtet33 .<br />

Das Kapitel gliedert sich nach den beteiligten<br />

Systemen: den Radfahrenden selbst, den Fahrrädern,<br />

den Lenkenden von Kollisionsobjekten, den<br />

Kollisionsobjekten (meist Personenwagen) und der<br />

Infrastruktur. Es folgt ein Kapitel zu Schutzprodukten<br />

(Fahrradhelm).<br />

Informationen über die Methodik (z. B. zu Kenn-<br />

werten zur Wirksamkeit von Massnahmen oder zu<br />

Beurteilungskriterien von Massnahmen) findet der<br />

interessierte Leser im Kapitel III.2, S. 60.<br />

⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯<br />

33 Dieser zweite Teil des überarbeiteten Sicherheitsdossiers<br />

«<strong>Fahrradverkehr</strong>» wird separat erstellt.<br />

2. Radfahrende<br />

2.1 Einleitung<br />

In den Jahren 2005–2009 starben in der Schweiz<br />

(gemäss Strassenverkehrsunfallstatistik) 183 Radfahrende.<br />

Fast die Hälfte davon (46 %) waren Personen<br />

ab 60 Jahren. Radfahrende unter 20 Jahren<br />

machen einen Anteil von 15 % aus (wobei die<br />

Hälfte von ihnen mindestens 15 Jahre alt ist). Bezogen<br />

auf alle schwer verletzten und getöteten<br />

Radfahrenden reduziert sich der Anteil der Personen<br />

ab 60 Jahren auf 22 %, während sich derjenige<br />

der Radfahrenden unter 20 Jahren auf knapp<br />

20 % erhöht (Tabelle 8, S. 72). Kinder unter 15<br />

Jahren sind relativ selten in schwere Fahrradunfälle<br />

verwickelt. Senioren haben pro gefahrenen Kilometer<br />

das weitaus grösste Risiko schwer oder tödlich<br />

zu verunfallen. Aufgrund ihrer Anzahl sind aber in<br />

der Altersgruppe der Erwachsenen zwischen<br />

20 und 60 Jahren absolut gesehen 60 % der<br />

schwer oder tödlich verunfallten Radfahrenden zu<br />

beklagen (Tabelle 8). 3 von 4 tödlich verunfallten<br />

Radfahrenden sind Männer (und zwei Drittel der<br />

Schwerverletzten und Getöteten insgesamt). Dieses<br />

Missverhältnis zu Ungunsten der Männer findet<br />

sich in allen Altersgruppen. Diese Alters- und<br />

Geschlechtsverteilung ist bei der Prävention zu<br />

berücksichtigen. Bei Kindern rechtfertigen sich<br />

Massnahmen weniger aufgrund des Präventionspotenzials,<br />

sondern vielmehr aufgrund ethischer<br />

Überlegungen (besondere Schutzbedürftigkeit,<br />

geringe Freiwilligkeit bei Verkehrsteilnahme). Senioren<br />

sind eine wichtige Zielgruppe: Ein Fahrradunfall<br />

kann oft das Ende der Eigenständigkeit be-<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Prävention 159

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