Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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2.2.3 Risikobeurteilung<br />
Die Risikobeurteilung der Fahreignung bezüglich<br />
der defizitären Wahrnehmung und Informationsverarbeitung<br />
wird in Tabelle 26 dargestellt.<br />
Tabelle 26<br />
Risikobeurteilung: Fahreignung. Defizitäre Wahrnehmung und<br />
Informationsverarbeitung<br />
Risikofaktor Verbreitung Gefahrenpotenzial <br />
Unfallrelevanz<br />
Defizitäre Wahrnehmung<br />
und<br />
Informationsverarbeitung<br />
** **** **<br />
* sehr gering / ***** sehr gross<br />
2.3 Fahreignung: Spielmotiv<br />
2.3.1 Ausgangslage und Verbreitung<br />
Kinder sind beim Radfahren oft emotional engagiert.<br />
Zwischen dem 3. und 7. Lebensjahr vermischen<br />
sich Realität und Phantasie. Sie sehen in<br />
ihrem Fahrrad ein Pferd und sich selbst als Superman.<br />
Dadurch sind sie abgelenkt und können Gefahren<br />
kaum wahrnehmen [15]. Zwischen 7 und<br />
10 Jahren gehen Phantasiespiele deutlich zurück.<br />
Sportliche und soziale Aktivitäten rücken in den<br />
Vordergrund [15]. Doch selbst bei den 10- bis 14-<br />
Jährigen, bei denen Zielfahrten im Vordergrund<br />
stehen, fliessen spielerische Elemente bei gegebenem<br />
Anreiz durch die Umgebung noch immer<br />
wieder ein (hier eine Bordsteinkante hinauffahren,<br />
dort um einen Brunnen kurven usw.). Eine australische<br />
Studie zeigt, dass von den 5- bis 14-Jährigen,<br />
die einen Fahrradunfall erlitten hatten, die Hälfte<br />
während des Spielens verletzt wurde.<br />
Kinder zwischen 5 und 9 Jahren (mit dem ausgeprägtesten<br />
Spielmotiv) tragen wenig zur Fahrleistung<br />
der Radfahrenden insgesamt bei (Tabelle 25).<br />
Kinder, die oft fahren (10–17 Jahre), sind nur<br />
punktuell durch spielerisches Engagement abgelenkt.<br />
Unter dem Strich ist – bezogen auf das Total<br />
der Radfahrenden – somit von einer eher geringen<br />
Verbreitung auszugehen. Betrachtet man die auf<br />
dem Fahrrad verbrachte Zeit statt die gefahrenen<br />
Kilometer, so kann eine leicht höhere Verbreitung<br />
festgestellt werden.<br />
2.3.2 Gefahrenpotenzial und Unfallrelevanz<br />
Typisch ist beim spielerischen Radfahren, dass ein<br />
regelmässiger Wechsel zwischen unterschiedlich<br />
intensiv frequentierten Fahrbahnen stattfindet. Da-<br />
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Risikofaktoren 91