Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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produktive Effekte haben kann, weil es das Selbstvertrauen<br />
in die eigenen fahrtechnischen Fähigkeiten<br />
steigert und dazu verleiten kann, riskanter zu<br />
fahren [109,110].<br />
Gemäss der Strassenverkehrsunfallstatistik der<br />
Jahre 2005–2009 waren 1,7 % aller schweren<br />
Fahrradunfälle auf unvorsichtiges Öffnen der Wagentür<br />
zurückzuführen. Berücksichtigt man alle<br />
Arten von mangelhafter Bedienung des Fahrzeugs,<br />
die im polizeilichen Unfallprotokoll registriert werden,<br />
so waren 2,4 % aller schweren Fahrradunfälle<br />
auf solche Mängel zurückzuführen.<br />
4.9.3 Risikobeurteilung<br />
Die Risikobeurteilung der Fahrkompetenz bezüglich<br />
der mangelhaften Fahrzeugbeherrschung wird in<br />
Tabelle 55 dargestellt.<br />
Tabelle 55<br />
Risikobeurteilung: Fahrkompetenz. Mangelhafte Fahrzeugbeherrschung<br />
Risikofaktor Verbreitung GefahrenUnfallpotenzialrelevanz Mangelhafte Fahrzeugbedienung<br />
* sehr gering / ***** sehr gross<br />
** * **<br />
4.10 Fahrkompetenz: Gefahrenkognition<br />
und Selbstkontrolle<br />
4.10.1 Ausgangslage und Verbreitung<br />
Selbstüberschätzung und Gefahrenunterschätzung<br />
im Strassenverkehr werden insbesondere den jungen<br />
und männlichen Lenkern zugeschrieben. Aber<br />
sie sind durchaus auch bei den restlichen Lenkenden<br />
vorzufinden. Selbstüberschätzung zeigt sich<br />
auch bei jenen jungen Männern, die aufgrund von<br />
Tiefeninterviews als «unsicher» eingestuft wurden.<br />
Sie selbst bezeichneten sich jedoch als sehr geschickte<br />
Fahrer mit einer guten Fahrzeugbeherrschung,<br />
Geschicklichkeit sowie einem guten Reaktionsvermögen<br />
[111].<br />
Die Fahrausbildung hat zum Ziel, eine Person zu<br />
befähigen, ein Motorfahrzeug sicher zu führen.<br />
Das beinhaltet nicht nur die motorische Fahrzeugbedienung,<br />
sondern auch die psychologischmentale<br />
Ebene. Durch den seit 1991 obligatorischen<br />
Verkehrskundeunterricht (namentlich Verkehrssinnbildung<br />
und Gefahrenlehre) wurde der<br />
psychischen Fahrbefähigung bedeutend mehr Gewicht<br />
gegeben.<br />
In der neuen Fahrausbildung, die am 1. Dezember<br />
2005 in Kraft gesetzt wurde, wird ebenfalls auf<br />
emotional-motivationale Elemente, wie z. B. partnerschaftliches<br />
Fahren oder Erarbeiten von Strategien<br />
<strong>für</strong> ein sicherheitsförderndes Verhalten im<br />
Strassenverkehr, sowie auf psychoaktive Substanzen<br />
eingegangen.<br />
4.10.2 Gefahrenpotenzial und Unfallrelevanz<br />
Im Rahmen einer Befragung von jungen Neulenkenden<br />
hat sich gezeigt, dass Personen, die gefähr-<br />
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Risikofaktoren 137