Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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IV. Rahmenbedingungen<br />
1. Einleitung<br />
Um das Unfallgeschehen, aber auch Sicherheitsmassnahmen<br />
besser einordnen zu können, ist es<br />
erforderlich, einige grundlegende Rahmenbedingungen<br />
des Radfahrens zu betrachten. In diesem<br />
Sinn werden nachfolgend der Stellenwert des Radfahrens<br />
in unserer Gesellschaft (Kap. IV.2, S. 64),<br />
die Situation am Fahrradmarkt (Kap. IV.3, S. 66),<br />
relevante verkehrspolitische Tendenzen (Kap. IV.4,<br />
S. 66) und die wichtigsten gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
(Kap. IV.5, S. 67) in knapper Form<br />
dargestellt.<br />
2. Gesellschaftlicher Stellenwert des<br />
Radfahrens<br />
Gemäss der Befragung des Mikrozensus zum Verkehrsverhalten<br />
2005, die alle 5 Jahre zwischen<br />
1984 und 2005 bei rund 32 000 Schweizer Haushalten<br />
durchgeführt wurde [8], zeigte sich, dass<br />
71 % der Haushalte heute mindestens ein Fahrrad<br />
besitzen. 100 Haushalte besitzen durchschnittlich<br />
zusammen 180 Fahrräder. Der Anteil Fahrräder, <strong>für</strong><br />
die eine Nummer gelöst wurde, liegt bei 83 %. Das<br />
Fahrrad ist insbesondere das Verkehrsmittel der<br />
Kinder und Jugendlichen: Über 90 % der 6- bis 17-<br />
Jährigen verfügen immer bzw. nach Absprache mit<br />
jemandem über ein Fahrrad; bei den über 65-<br />
Jährigen sind es noch rund 43 %. Der Fahrradbestand<br />
betrug 2010 gemäss Schweizerischer Fachstelle<br />
<strong>für</strong> Zweiradfragen (SFZ) ca. 3,9 Mio. Fahrräder<br />
(ohne Spiel- und Kinderfahrräder 10"–18") 9 .<br />
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9 http://www.autopubli.ch/Webkit/UserData/000162/de/<br />
media37336.html, Zugriff am 15.12.2011.<br />
Multipliziert man die 1,8 Fahrräder pro Haushalt<br />
mit der Anzahl Haushalte im Jahr 2005 (Schätzung<br />
des Bundesamts <strong>für</strong> Statistik BFS), dann kommt<br />
man auf 5,4 Mio. Fahrräder bzw. 4,5 Mio. Fahrräder<br />
mit gelösten Nummern.<br />
In der bfu-Bevölkerungsbefragung geben 55 % der<br />
Befragten (15–85 Jahre) an, mindestens einmal<br />
oder mehrere Male pro Jahr ausserhalb der Wintermonate<br />
Rad zu fahren. Bezogen auf die ständige<br />
Wohnbevölkerung der Schweiz in dieser Altersspanne<br />
(ca. 6,5 Mio.) würde dies eine Zahl von<br />
rund 3,5 Mio. Radfahrenden ergeben, zuzüglich<br />
Kinder. Insgesamt kann man wohl von 4 bis 5 Mio.<br />
mehr oder weniger aktiven Radfahrenden in der<br />
Schweiz ausgehen.<br />
Seit den 80er-Jahren sind gesamtschweizerisch die<br />
mit dem Rad gefahrenen Kilometer gestiegen.<br />
Gemäss Mikrozensus zum Verkehrsverhalten 2005<br />
ist die Fahrrad-Fahrleistung pro Person und Jahr bis<br />
zum Jahr 2000 stetig gestiegen und dann innerhalb<br />
von 5 Jahren stark gesunken (Tabelle 4, S. 65).<br />
Methodische Effekte sind dabei nicht auszuschliessen,<br />
denn der Mikrozensus zum Verkehrsverhalten<br />
2005 ist nicht als Längsschnittstudie konzipiert.<br />
Wahrscheinlich ist auch ein Teil der Schwankungen<br />
auf unterschiedliche Wetterbedingungen zurückzuführen.<br />
Bei Niederschlag verzichten viele Personen<br />
aufs Radfahren. Gemäss Aussagen der befragten<br />
Personen gab es im Jahr 2005 mehr Tage mit Niederschlägen<br />
als im Jahr 200010 .<br />
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10 Ein kleiner Teil der Abnahme der Jahresverkehrsleistung im<br />
Jahr 2005 gegenüber Jahr 2000 erklärt sich ausserdem<br />
durch die Tatsache, dass das Jahr 2000 ein Schaltjahr war.<br />
64 Rahmenbedingungen bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08