Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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Die Befunde zeigen insbesondere zwei Auffälligkei-<br />
ten: Einerseits ist der Anteil an Selbstunfällen bei<br />
Renn- und Rennsporträdern (= Rennrad mit<br />
Schutzblech und Gepäckträger) geringer als bei<br />
den anderen Fahrrad-Typen. Andererseits sind<br />
Kollisionen mit anderen Fahrrädern bei Mountainbikes<br />
und ATB (= Mountainbike mit Schutzblech<br />
und Gepäckträger) seltener als bei anderen Fahrrad-Typen.<br />
Abbildung 20<br />
Unfallgeschehen nach Fahrradtypen und Kollisionsgegner<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
49%<br />
32%<br />
8%<br />
5%<br />
51%<br />
31%<br />
7%<br />
2%<br />
Abbildung 21<br />
Unfallgeschehen nach Fahrradtypen und Unfallorten<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
38%<br />
59%<br />
15%<br />
9%<br />
3%<br />
61%<br />
17%<br />
53%<br />
21%<br />
7%<br />
8%<br />
4% 4%<br />
50%<br />
29%<br />
ATB Mountainbike Rennrad Rennsportrad Hollandrad Touren-<br />
/Sportrad<br />
Personenwagen Alleinunfall Fahrrad Fussgänger<br />
20%<br />
14%<br />
13%<br />
5%<br />
36%<br />
3%<br />
39%<br />
7%<br />
5%<br />
2%<br />
1%<br />
41%<br />
15%<br />
10%<br />
9%<br />
7%<br />
33%<br />
51%<br />
21% 21%<br />
9% 9%<br />
8%<br />
5%<br />
29%<br />
28%<br />
18%<br />
34%<br />
7%<br />
26%<br />
2%<br />
11%<br />
5%<br />
2%<br />
1%<br />
7%<br />
4%<br />
3%<br />
8%<br />
9%<br />
4%<br />
3%<br />
ATB Hollandrad Kinderrad Mountainbike Rennrad Rennsportrad Touren-/<br />
Sportrad<br />
Strasse Radweg Kreuzung/Einmündung<br />
Geh-/Radweg Wald-/Feldweg Gehweg<br />
Quelle: Heinrich, Osten-Sacken, [73]<br />
Im hohen Anteil der Rennradunfälle auf der Strasse<br />
spiegelt sich der typische Einsatzraum wider. Aus<br />
diesem Grund finden sich auch fast keine Unfälle<br />
von Rennrädern auf Wald- oder Feldwegen. Ganz<br />
anders beim Mountainbike: Kein anderer Fahrrad-<br />
Typ weist einen so hohen Anteil an Unfällen auf<br />
Wald- und Feldwegen auf. Der deutlich niedrige<br />
Anteil an Unfällen des ATB auf Wald- und Feldwegen<br />
und der höhere Anteil im Kreuzungsbereich ist<br />
ein Indiz da<strong>für</strong>, dass das ATB mehr als das Mountainbike<br />
im Stadtverkehr eingesetzt wird. Bei Kinderrädern<br />
zeigt sich eine deutliche Verlagerung des<br />
Unfallgeschehens vom Radweg auf den Gehweg.<br />
Dies ist auf die in Deutschland geltende gesetzliche<br />
Vorschrift zurückzuführen, dass Kinder bis zum Alter<br />
von 8 Jahren auf dem Gehweg fahren müssen und<br />
bis zum Alter von 10 Jahren auch dürfen [73].<br />
Abschliessend kann festgehalten werden, dass mit<br />
unterschiedlichen Fahrradtypen zwar durchaus unterschiedlich<br />
hohe Unfallbelastungen assoziiert sein<br />
mögen, diese aber in der Regel auf unterschiedliches<br />
Fahrverhalten (Fahrstil, Einsatzgebiet, Fahrzeitpunkt,<br />
Verwendungszweck usw.) und nicht auf die<br />
unterschiedliche Konstruktionsart der Fahrradtypen<br />
zurückzuführen sind. Es darf vermutet werden,<br />
dass insbesondere eine Ausnahme existiert: Infolge<br />
der geringen Höhe von Liegerädern können diese<br />
im Mischverkehr (selbst mit einem montierten<br />
Wimpel) leichter übersehen werden und bringen<br />
somit eine erhöhte Gefährdung der Radfahrenden<br />
mit sich. Unfalldaten liegen hierzu nicht vor. Die<br />
Unfallrelevanz dürfte jedoch infolge des sehr seltenen<br />
Vorkommens solcher Fahrräder vernachlässigbar<br />
sein.<br />
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Risikofaktoren 117