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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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5.4 Eingeschränkte Sicht (Toter Winkel)<br />

5.4.1 Ausgangslage und Verbreitung<br />

Insbesondere bei grossen Sachentransportfahrzeu-<br />

gen können gewisse Bereiche der näheren Fahrzeugumgebung<br />

vom Lenker nicht eingesehen werden.<br />

Selbst die konventionellen Seitenspiegel helfen<br />

hier nicht weiter. Besonders die unzureichende<br />

Sicht nach vorn und nach rechts bereitet den LW-<br />

Lenkenden erhebliche Probleme [129].<br />

Bei Personenwagen werden demgegenüber insbesondere<br />

die Sichteinschränkungen durch breite<br />

Dachstützen links und rechts der Frontscheibe diskutiert.<br />

Diese sogenannten A-Säulen verdecken<br />

seitlich die Sicht auf die Strasse [130]. Gerade bei<br />

modernen Autos sind die A-Säulen relativ breit, da<br />

sie trotz flacheren Windschutzscheiben im Fall<br />

eines Überschlags einen höheren Insassenschutz<br />

bieten sollen (Abbildung 27).<br />

Abbildung 27<br />

Sichteinschränkung durch A-Säule<br />

Quelle: AutoBild<br />

5.4.2 Gefahrenpotenzial und Unfallrelevanz<br />

Infolge der toten Winkel besteht die Gefahr, dass<br />

ein seitlich neben einem Lastwagen stehender<br />

Radfahrer im Rückspiegel nicht sichtbar ist und im<br />

Fall eines Rechts-Abbiegemanövers des Lastwagens<br />

abgedrängt oder angefahren wird. Auf der Basis<br />

der amtlichen Unfalldatenbank kann gesagt werden,<br />

dass pro Jahr ungefähr fünf schwer oder tödlich<br />

verletzte Radfahrende aufgrund dieser Unfallkonstellation<br />

zu beklagen sind. Sofern die Lastwagen<br />

nicht mit einem Seitenschutz ausgerüstet sind,<br />

besteht die Gefahr, dass der Radfahrer zwischen<br />

Vorder- und Hinterräder gerät.<br />

Die Strassenverkehrsunfallstatistik enthält keine<br />

Informationen zum unfallverursachenden Einfluss<br />

von A-Säulen. Somit ist eine globale Quantifizierung<br />

der Unfallrelevanz schwierig, zumal die Verdeckungsgefahr<br />

von den Lenkenden oftmals kompensiert<br />

wird. Wie eine Simulatorstudie aufzeigte,<br />

kann die durch A-Säulen verursachte Kollisionswahrscheinlichkeit<br />

durch ein aktives Blickverhalten<br />

stark reduziert werden [131] (Abbildung 28).<br />

Abbildung 28<br />

Häufigkeit von Objektwahrnehmungen und Kollisionen in Abhängigkeit<br />

der Blicktechnik, Simulatorstudie<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Risikofaktoren 149<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

0.10%<br />

Fester<br />

Geradeausblick<br />

57.10% 56.10%<br />

45.90%<br />

Augenbewegungen<br />

Quelle: Wade, Hammond, [131]<br />

78.90%<br />

34.20%<br />

Augen- und<br />

Kopfbewegungen<br />

Objektwahrnehmung Kollision<br />

86.10%<br />

11.10%<br />

Aktives, visuelles<br />

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