Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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2. Methodik<br />
Die Sicherheitsdossiers decken den ersten Teilbereich<br />
des bfu-Präventionskreislaufs ab.<br />
Die angewendete Methodik richtet sich nach jener<br />
der Epidemiologie. Die Epidemiologie befasst sich<br />
mit der Verteilung und den Determinanten von<br />
gesundheitsbezogenen Ereignissen und Zuständen<br />
in einer definierten Bevölkerungsgruppe und den<br />
Anwendungen der Ergebnisse zur Steuerung von<br />
Gesundheitsproblemen [1].<br />
Aufgrund der wissenschaftlichen Vorgehens-<br />
weise haben die Sicherheitsdossiers den An-<br />
spruch, solide Grundlagen <strong>für</strong> Entscheidungsträger<br />
bereitzustellen. «Wissenschaftliche Kenntnis<br />
beginnt dann, wenn man das messen kann, worüber<br />
man spricht und es in Zahlen ausdrücken<br />
kann» [1]. Das Zahlenmaterial <strong>für</strong> das vorliegende<br />
Dossier stammt aus diversen Quellen. Wichtig<br />
sind Zensusdaten, die seitens der Behörden erhoben<br />
und von der bfu spezifisch ausgewertet wer-<br />
Abbildung 1<br />
bfu-Präventionskreislauf<br />
den (z. B. die Strassenverkehrsunfallstatistik (= polizeilich<br />
registrierte Verkehrsunfälle), die registrierten<br />
Nichtberufsunfälle der obligatorisch nach der Unfallversicherung<br />
(UVG) versicherten Personen, der<br />
Mikrozensus zum Verkehrsverhalten 2005 oder<br />
die Todesursachenstatistik [2]). Diese Datenquellen<br />
fliessen vor allem in das Kapitel Unfallgeschehen<br />
ein und helfen Unfallschwerpunkte zu bestimmen.<br />
Eigene Datenerhebungen der bfu, die <strong>für</strong> das<br />
vorliegende Sicherheitsdossier relevante Informationen<br />
liefern, sind eher selten (z. B. bfu-<br />
Bevölkerungsbefragung oder Erhebung der Fahrradhelmtragquoten).<br />
Weitere wichtige Datenquellen sind Literaturda-<br />
tenbanken (z. B. PubMed, Cochrane Library, Safe-<br />
tylit, TRANSPORT). Für die Überarbeitung des Sicherheitsdossiers<br />
«<strong>Fahrradverkehr</strong>» wurden diese<br />
insbesondere nach Literatur ab etwa dem Jahr<br />
2000 durchsucht1 . Wenn möglich wird auf Übersichtsarbeiten<br />
zurückgegriffen. Diese fassen Ergebnisse<br />
aus diversen Einzelstudien zusammen und<br />
sind daher am aussagekräftigsten2 . Nicht zu jedem<br />
Thema liegen Übersichtsarbeiten vor. Andererseits<br />
können einzelne Studien wichtige Hinweise liefern.<br />
Für die Aussagekraft der Studienergebnisse (sowohl<br />
der Übersichtsarbeiten wie auch der Einzelstudien) ist<br />
die methodische Qualität entscheidend. Es sei auf<br />
die Methoden der Epidemiologie und Biostatistik<br />
verwiesen, die hierüber Auskunft geben [1,3]. Mitunter<br />
muss in Ermangelung wissenschaftlicher Studien<br />
auf Expertenurteile zurückgegriffen werden.<br />
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1 Bei Themen, die im Rahmen des überarbeiteten Sicherheitsdossiers<br />
vertieft diskutiert werden (z. B. die Relevanz der<br />
motorischen Fähigkeiten), wird auch auf ältere Literatur zurückgegriffen.<br />
2 Übersichtsarbeiten werden in Form von «systematic reviews»<br />
publiziert, in denen die Ergebnisse diverser Studien<br />
systematisch aufgearbeitet wurden. Idealerweise werden<br />
die Ergebnisse der Einzelstudien zusätzlich in sogenannten<br />
Meta-Analysen mathematisch verrechnet. Ein «pooled effect»<br />
gibt in diesem Fall Auskunft über den aktuellen Wissensstand<br />
der berücksichtigten Studien.<br />
60 Einleitung bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08