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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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ei achten Kinder kaum auf die Anforderungen,<br />

die die neue Verkehrsumwelt an sie stellt (von der<br />

Parkanlage über den Gehweg an einer Einfahrt<br />

vorbei auf die Strasse). Eine zusätzliche Gefahr <strong>für</strong><br />

die Kinder stellt die Tatsache dar, dass anderen<br />

Verkehrsteilnehmenden nicht bewusst ist, dass<br />

sich Kinder aus rein spielerischen Motiven im Verkehrsraum<br />

tummeln. Sie sind daher beispielsweise<br />

auch nicht auf plötzliche Richtungswechsel der<br />

Kinder gefasst.<br />

Kinder und Jugendliche, die durch spielerisches<br />

Engagement (inkl. soziale Interaktionen mit Gleichaltrigen)<br />

vom Strassenverkehr abgelenkt werden,<br />

begeben sich in grosse Gefahr zu verunfallen.<br />

2.3.3 Risikobeurteilung<br />

Die Risikobeurteilung der Fahreignung bezüglich<br />

des Spielmotivs wird in Tabelle 27 dargestellt.<br />

Tabelle 27<br />

Risikobeurteilung: Fahreignung. Spielmotiv<br />

Risikofaktor Verbreitung Gefahrenpotenzial<br />

Unfallrelevanz<br />

Ablenkung durch<br />

spielerisches<br />

Fahrerlebnis<br />

*(*) **** **<br />

* sehr gering / ***** sehr gross<br />

2.4 Fahreignung: Körpergrösse<br />

2.4.1 Ausgangslage und Verbreitung<br />

Die Körpergrösse bestimmt nicht nur, wie ein Kind<br />

über die Fahrzeuge hinweg schauen kann, sondern<br />

auch, wie es von den anderen Verkehrsteilnehmenden<br />

gesehen wird [17].<br />

Berechnungen aus den 90er-Jahren haben ergeben,<br />

dass ein mittelgrosses Kind mit 9 Jahren die<br />

durchschnittliche Höhe eines Personenwagens erreicht<br />

[17]. Da sich Radfahrende in sitzender Position<br />

befinden, erscheinen sie kleiner, als sie sind.<br />

Dieses Problem hat sich mit der zunehmenden<br />

Höhe der motorisierten Fahrzeuge verschärft.<br />

Heutzutage sind erst 10-jährige Kinder mit durchschnittlicher<br />

Körpergrösse so gross wie ein durchschnittlich<br />

hoher Personenwagen.<br />

Eine Analyse der Stadt Zürich hat gezeigt, dass im<br />

Zeitraum von 2002 bis 2007 der Anteil an grösseren<br />

Personenwagen, d. h. mit einem Gewicht über<br />

1500 kg, von 23 auf 34 % gewachsen ist [21].<br />

Neumann-Opitz macht auf ein weiteres Problem<br />

aufmerksam, das mit der Körpergrösse eng zusammenhängt:<br />

das relativ geringe Gewicht der Kinder<br />

im Vergleich zum Gewicht eines Fahrrads. Das Gewicht<br />

eines Fahrrads kann durchaus bis zu 40 % des<br />

Körpergewichtes eines Kindes ausmachen. Daher<br />

müssen Kinder beim Anfahren oder Bremsen mehr<br />

Kraft anwenden als Erwachsene, sodass das Radfahren<br />

<strong>für</strong> sie viel anstrengender ist [17].<br />

Der Risikofaktor «geringe Körpergrösse» trifft auf<br />

die Mehrheit der Kinder zu, und viele von ihnen<br />

fahren Rad. Je kleiner die Kinder sind, desto bedeutender<br />

ist der Risikofaktor «geringe Körpergrösse»,<br />

92 Risikofaktoren bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08

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