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Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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Auch Senioren sind alters- und krankheitsbedingt<br />

in ihrer Wahrnehmung und Informationsverarbeitung<br />

eingeschränkt. Es wird nicht davon ausgegangen,<br />

dass eine bessere Informiertheit darüber<br />

viele Unfälle von Senioren verhindern. Diese verunfallen<br />

sehr oft ohne eigenes Verschulden. Entscheidend<br />

sind bei Senioren eher die eingeschränkte<br />

Sensomotorik und insbesondere die hohe Vulnerabilität,<br />

wodurch Unfälle schnell schwerwiegende<br />

Folgen haben. Bereits Radfahrende über 60 Jahre<br />

haben eine überdurchschnittliche Letalität; bei über<br />

70-Jährigen beträgt diese ein Mehrfaches des<br />

Durchschnitts aller Altersgruppen. Senioren können<br />

beim Radfahren womöglich von einer generellen<br />

Sturzprävention profitieren. Viele stürzen beim<br />

Auf- oder Absteigen, was auf sensomotorische<br />

Defizite hinweist.<br />

Erwachsene sind aufgrund ihrer insgesamt gefah-<br />

renen Fahrradkilometer eine wichtige Zielgruppe.<br />

Themen wie eine bessere Erkennbarkeit, regelkonformes<br />

Fahren, eine angemessene Fahrgeschwindigkeit,<br />

Wissensdefizite oder das Gefahrenbewusstsein<br />

können durch Strategien des Sozialmarketings<br />

transportiert werden. Generell gilt<br />

auch hier, dass gebündelte Aktionen der Akteure<br />

(Interessensvertreter, Polizei, Versicherungen, Fahrradbranche,<br />

Verbände usw.) wirksamer sein können<br />

als isolierte. Welche Massnahmen hier im Detail<br />

sinnvoll sind, ist jeweils in gezielten Situationsanalysen<br />

zu klären. Aktionen/Kontrollen durch die<br />

Polizei sind wünschenswert als edukatives Mittel,<br />

nicht im Sinn von Kontrollen mit Sanktionen. So<br />

können bei einem geeigneten Vorgehen nicht nur<br />

die bereits sensibilisierten Radfahrenden erreicht<br />

werden, wie dies bei Kommunikationskampagnen,<br />

Aktionstagen usw. oft der Fall ist.<br />

1.4.2 Fahrrad<br />

Ein beachtlicher Teil der im Verkehr eingesetzten<br />

Fahrräder weist Mängel im Sinn von technischen<br />

Defekten und Funktionsbeeinträchtigungen auf, die<br />

zu einer Einschränkung der Betriebssicherheit führen<br />

können. Sowohl die polizeiliche Unfallstatistik als<br />

auch detaillierte Unfallursachenanalysen zeigen jedoch,<br />

dass die Bedeutung technischer Fahrradmängel<br />

<strong>für</strong> das Unfallgeschehen gering ist. Dementsprechend<br />

ist der präventive Nutzen von Massnahmen<br />

zur Förderung technisch einwandfreier<br />

Fahrräder im Vergleich zu anderen Massnahmen<br />

relativ bescheiden.<br />

Empfehlenswert sind gesetzliche Verschärfungen<br />

und Präzisierungen zur aktiven und passiven Be-<br />

leuchtung. Weiter ist zu empfehlen, den Konsumenten<br />

Informationen zur Verfügung zu stellen,<br />

die alle relevanten Sicherheitskomponenten des<br />

Fahrrads und Anhängers thematisieren. Diese sollen<br />

dazu dienen, den Fahrradkauf nach Sicherheitsaspekten<br />

vornehmen zu können, und andererseits die<br />

Möglichkeiten einer sicherheitstechnischen Nachrüstung<br />

aufzeigen. Sinnvoll ist zudem, die Motivation<br />

<strong>für</strong> Unterhalts-/Instandhaltungsarbeiten am Fahrrad<br />

zu fördern. Nicht ressourceneffizient wäre es aber,<br />

isoliert <strong>für</strong> diese Thematik Informationskanäle zu<br />

nutzen, wie z. B. einen eigens da<strong>für</strong> konzipierten<br />

TV-Spot oder eine Broschüre ausschliesslich zu diesem<br />

Thema. Vielmehr sollte die Funktionstüchtigkeit<br />

der Fahrräder als Nebenthema in bestehende Präventionsaktivitäten<br />

eingebaut werden.<br />

Bezüglich der Anhänger <strong>für</strong> den Kindertransport<br />

kann gesagt werden, dass durchaus Möglichkeiten<br />

zur sicherheitstechnischen Verbesserung bestehen,<br />

diese jedoch ein sehr geringes Rettungspotenzial<br />

haben. In Anbetracht der Unfreiwilligkeit der Ver-<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto 21

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