Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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Erfolg versprechende Strategien/Massnahmen zur<br />
Zielerreichung in der Schweiz finden sich in den<br />
Tabellen 1 und 2.<br />
Tabelle 1<br />
Sehr empfehlenswerte Strategien zur Zielerreichung/Massnahmen<br />
Strategien zur Zielerreichung/Massnahmen<br />
Radfahrende<br />
Institutionalisierte fahrradspezifische Verkehrserziehung inkl. praktischer Fahrradprüfung <strong>für</strong> Kinder/Jugendliche. Themen: Gefahrenbewusstsein, Regelkenntnisse,<br />
korrektes Fahren/sichere Manöver (z. B. Bremsen), defensiver Fahrstil (regelkonformes Fahren, angemessene Geschwindigkeit), Erkennbarkeit,<br />
Nutzung medialer Geräte, Alkohol bei Jugendlichen<br />
Schutzprodukt: Fahrradhelm<br />
Helmobligatorium <strong>für</strong> Kinder (begleitet durch edukative Strategien, unterstützt durch die Polizei)<br />
(Empfehlung leitet sich primär aus der besonderen Schutzbedürftigkeit der Kinder ab)<br />
Lenkende der Kollisionsobjekte<br />
In der 1. und 2. Phase der Fahrausbildung auf einen vorausschauenden, partnerschaftlichen, sicherheitsorientierten Fahrstil spezifisch im Umgang mit<br />
Radfahrenden hinarbeiten (Themen: Geschwindigkeit, Ablenkung, Vortrittsmissachtungen, Unvorsichtigkeit beim Richtungs- und Fahrstreifenwechsel,<br />
Überholabstand). Die Inhalte müssen in Theorie, Praxis und Prüfungen thematisiert werden.<br />
Kollisionsobjekte<br />
Übernahme gesetzlicher Ausrüstungsvorschriften der EU <strong>für</strong> Neufahrzeuge<br />
Finanzielle Anreizsysteme wie Versicherungsrabatte und Steuerreduktionen <strong>für</strong> ausgewählte Sicherheitstechnologien<br />
Im Rahmen von Euro NCAP elektronische Sicherheitstechnologien zum aktiven Partnerschutz in die Bewertung einbeziehen<br />
Infrastruktur<br />
Erstausbildung der Ingenieure und Planer: Sensibilisierung <strong>für</strong> die <strong>Verkehrssicherheit</strong> sowie Vermittlung fachspezifischen Grundwissens<br />
Weiter-/Fortbildung der Ingenieure und Planer: Organisation und Koordination von fachspezifischen Tagungen. Prüfung der Optimierung des SVI-<br />
Weiterbildungsreglements aus der Optik <strong>Verkehrssicherheit</strong> / leichter Zweiradverkehr.<br />
Sowohl in der Erstausbildung als auch in der Weiter-/Fortbildung sind schwerpunktmässig folgende Themen zu behandeln:<br />
· Grundsätze zur Sicherheit des leichten Zweiradverkehrs (inkl. Aspekte der falschen Sicherheit)<br />
· Radwegnetz-Planung<br />
· Zweiradfreundliche Knotengestaltung<br />
· Zweiradfreundliche Gestaltung der freien Strecke<br />
· Spezialthemen (Geschwindigkeitsregime innerorts 50/30, zweiradfreundlicher Strassenunterhalt)<br />
· Technische und gesetzliche Grundlagen in ihrer Gesamtheit<br />
Unterstützung der Bestrebungen, in der Schweiz Safety Audits und Inspections als standardmässige Projektphase einzuführen<br />
Unterstützung der aktuellen Bestrebungen, die VSS-Normen mit Bezug zum leichten Zweiradverkehr zu vervollständigen<br />
Tabelle 2<br />
Empfehlenswerte Strategien zur Zielerreichung/Massnahmen<br />
Strategien zur Zielerreichung/Massnahmen Beurteilung (und Anmerkungen)<br />
Radfahrende<br />
Gesetzliches Fahrverbot <strong>für</strong> Fahrten von A nach B auf öffentlichen Strassen <strong>für</strong> Kinder Empfehlenswert<br />
bis zur Vollendung des 7. Lebensjahrs (sofern allein unterwegs)<br />
Sensibilisieren und informieren der Eltern inkl. Handlungsanweisungen, wie ihre Kin- Empfehlenswert<br />
der möglichst sicher mit dem Fahrrad unterwegs sein können (begleiten, Wegwahl,<br />
Vortrittsregeln beachten, Erkennbarkeit, Helm).<br />
Sensibilisieren und informieren der Kinder/Jugendlichen über fahrradspezifische Sicherheitsfragen<br />
in diversen Settings (Schule, Sport, Freizeit, Religionsunterricht) durch wichtige<br />
Bezugspersonen (Lehrer, Trainer, Pfadiführer, Pfarrer). Themen: Vortrittsmissachtungen,<br />
defensiver Fahrstil, Erkennbarkeit, Helm, bei Jugendlichen auch Alkohol<br />
Gut konzipierte Kommunikationskampagne/Aktionen zur Steigerung des Gefahrenbewusstseins<br />
bei Radfahrenden (Themen: Vortrittsmissachtungen, defensiver Fahrstil,<br />
Erkennbarkeit, Helm, Alkohol)<br />
Aktionen/Kontrollen der Polizei (vor allem als edukative Intervention) zur Steigerung<br />
des fahrradspezifischen Gefahrenbewusstseins bei Radfahrenden (Themen: Vortrittsmissachtungen,<br />
defensiver Fahrstil, Nutzung medialer Geräte, Erkennbarkeit, Helm)<br />
Zielgruppengerechte Alltagskleider <strong>für</strong>s Radfahren, die eine gute Erkennbarkeit fördern,<br />
auf den Markt bringen<br />
Fördern der koordinativen Fähigkeiten von Kindern im Alltag (z. B. mit Kinderlaufrad<br />
oder Trottinett, aber auch beim Spielen im Schonraum)<br />
Empfehlenswert<br />
(im Rahmen bestehender Gefässe und somit geringen Kosten)<br />
Empfehlenswert<br />
Empfehlenswert<br />
(aber bei grosser Verbreitung teuer, da personalintensiv)<br />
Empfehlenswert<br />
(wenn aktiv durch zielgruppengerechtes Marketing unterstützt)<br />
Empfehlenswert<br />
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto 27