Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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2.2 Unfalltyp<br />
67 % der schwer oder tödlich verletzten Radfahrenden<br />
erleiden eine Kollision (Tabelle 10). Fast ein<br />
Drittel verunfallt also ohne Beteiligung weiterer<br />
Fahrzeuge.<br />
Am häufigsten ereignen sich Kollisionen beim<br />
Linksabbiegen (19 %). Unklar ist dabei, ob der<br />
Radfahrer oder sein Kollisionsgegner links abgebogen<br />
ist. Gut ein Viertel aller Kollisionen geschieht<br />
bei diesem Unfalltyp, weitere 17 % beim Queren<br />
(ohne Abbiegen).<br />
Kollisionen im Längsverkehr (20 %) treten rund<br />
halb so oft auf wie Kollisionen beim Queren mit<br />
und ohne Abbiegen (39 %).<br />
Wie schon erwähnt lassen die Daten des BFS keine<br />
Zuordnung der Kollisionsgegner zu Fahrströmen<br />
zu, so ist z. B. unklar, ob bei einem Linksabbiegeunfall<br />
der Radfahrer oder der Kollisionsgegner<br />
abgebogen ist.<br />
Tabelle 10<br />
Schwere Personenschäden bei Radfahrenden nach Unfalltyp,<br />
∑ 2005–2009<br />
Unfalltyp Häufigkeit Prozent<br />
Kollisionen beim Linksabbiegen 810 19<br />
Kollisionen beim Queren (ohne Abbiegen) 485 11<br />
Kollisionen beim Rechtsabbiegen 349 8<br />
Begegnungsunfälle (Frontalkollisionen) 247 6<br />
Auffahrunfall 237 6<br />
Kollisionen beim Überholen 194 5<br />
Kollisionen beim Vorbeifahren 156 4<br />
Kollisionen mit Fussgängern 67 2<br />
Kollisionen mit (Haus- oder Wild-)Tieren 45 1<br />
Andere Kollisionen2 259 6<br />
Total Kollisionen 2849 67<br />
Alleinunfall1 1 318 31<br />
Nicht zuzuordnen 116 3<br />
Total 4 283 100<br />
1 Alleinunfälle umfassen polizeilich erfasste Unfälle, bei denen nebst dem Radfahrer<br />
keine weiteren Personen beteiligt waren. Allerdings ist eine Kollision mit einem<br />
festen Hindernis auf oder neben der Fahrbahn möglich. Beim grössten Teil der<br />
Alleinunfälle erfolgte jedoch auch keine Kollision mit einem Hindernis.<br />
2 Z. B. beim Manövrieren und Parken, Kollisionen mit schienengebundenen Fahrzeugen<br />
Quelle: BFS, Auswertungen bfu<br />
Eine Analyse der Unfallzahlen 2005–2009 des Kantons<br />
Zürich (ohne die Städte Zürich und Winterthur)<br />
durch die Kantonspolizei Zürich zeigte folgendes –<br />
wohl <strong>für</strong> die ganze Schweiz charakteristisches – Bild<br />
der Linksabbiege- und -einbiegeunfälle.<br />
In 40 % der Unfälle waren die Radfahrenden links<br />
ab- respektive eingebogen, in den übrigen 60 %<br />
deren Unfallgegner (meist PW-Lenkende). In über<br />
80 % der Fälle gilt der Verkehrsteilnehmer, der<br />
links ab- respektive eingebogen ist (ob Radfahrer<br />
oder ein anderer Verkehrsteilnehmer) als mutmasslicher<br />
Unfallverursacher. Je nach Unfalltyp zeigen<br />
sich deutliche Unterschiede:<br />
� Linkseinbieger mit Fahrzeug von links (46 %<br />
der Linksabbiege- und -einbiegeunfälle)<br />
Bei rund 40 % dieser Unfälle bog der Radfahrer<br />
links ein und war in 88 % dieser Fälle der Verursacher.<br />
Bei den übrigen 60 % dieses Unfalltyps<br />
war der links abbiegende ein anderer Verkehrsteilnehmer<br />
(vor allem Personenwagen) und<br />
war in 84 % dieser Fälle der Verursachende.<br />
� Linksabbieger mit Gegenverkehr (29 % der<br />
Linksabbiege- und -einbiegeunfälle)<br />
Bei rund 16 % dieser Unfälle bog der Radfahrer<br />
links ab und war meist (d. h. in 86 % der Fälle)<br />
der Verursacher. Bei den übrigen 84 % Kollisionen<br />
dieses Unfalltyps war der links abbiegende<br />
ein anderer Verkehrsteilnehmer (vor allem Personenwagen)<br />
und der im Gegenverkehr fahrende<br />
Radfahrer nur in 7 % der Fälle der Unfallverursacher.<br />
� Linksabbieger mit nachfolgendem Kollisionsgegner<br />
(16 % der Linksabbiege- und<br />
einbiegeunfälle)<br />
Bei rund 86 % dieser Unfälle bog der Radfahrer<br />
links ab bzw. schickte sich an, einzuspuren und<br />
war meistens (87 % der Fälle) der Verursachende.<br />
Bei den übrigen 14 % Kollisionen dieses<br />
74 Unfallgeschehen bfu-Sicherheitsdossier Nr. 08