Fahrradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS
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Das Sehen verändert sich bereits ab 40 Jahren de-<br />
generativ. Die Gruppe der 45- bis 65-jährigen PW-<br />
Lenkenden legt 37 % der im Jahr 2005 gefahrenen<br />
PW-Kilometer zurück (die Gruppe der 65-Jährigen<br />
und über 65-Jährigen 8 %). Auch wenn nur ein<br />
geringer Prozentsatz der Lenkenden im mittleren<br />
Alterssegment visuelle Wahrnehmungsdefizite hat,<br />
handelt es sich letztendlich um eine relevante Anzahl.<br />
Zudem ist sich diese Altersgruppe im Gegensatz<br />
zu den meisten Senioren ihrer Beeinträchtigungen<br />
oftmals nicht bewusst.<br />
Neben Sehverschlechterungen können auch Beein-<br />
trächtigungen des Hörvermögens die Fahreig-<br />
nung reduzieren. Für das Fahrradunfallgeschehen<br />
spielt jedoch eine Beeinträchtigung des Hörvermögens<br />
mutmasslich eine vernachlässigbare Rolle, da<br />
das Erkennen der weitgehend lautlosen Radfahrenden<br />
visuell erfolgen muss.<br />
4.11.2 Gefahrenpotenzial und Unfallrelevanz<br />
In einer im Rahmen des EU-Projekts IMMORTAL<br />
durchgeführte Meta-Studie wurde ermittelt, dass<br />
ein Lenker mit einer gegebenen Krankheit (inkl.<br />
Beeinträchtigungen des Seh- und Hörvermögens)<br />
im Durchschnitt ein Risiko von 1,33 hat, in einen<br />
Unfall verwickelt zu werden [103]. Alkoholismus<br />
(2,0) und neurologische Krankheiten (1,75) weisen<br />
die höchsten relativen Risiken auf. In der Meta-<br />
Studie wird aber darauf hingewiesen, dass das<br />
Resultat betreffend Alkoholismus nur auf 3 Studienergebnissen<br />
basiert, sodass der Einbezug von<br />
weiteren Studien zu anderen Resultaten führen<br />
könnte. Im Rahmen einer weiteren Studie wurde<br />
eruiert, dass Demenzerkrankungen zu einem 3,3fach<br />
erhöhten Risiko, schuldig in einen Unfall verwickelt<br />
zu sein, führen kann. Zudem muss erwähnt<br />
werden, dass durch die medikamentöse Behand-<br />
lung mindestens ein Teil der Krankheitssymptome<br />
erfolgreich angegangen werden kann.<br />
Einbussen der kognitiven Informationsverarbeitung<br />
haben zur Folge, dass die interne Repräsentation<br />
des Verkehrsraums lückenhaft ist. Ausserdem werden<br />
Senioren durch den Verkehr mehr beansprucht<br />
und ermüden dementsprechend schneller als der<br />
durchschnittliche MFZ-Lenker.<br />
Dennoch führen viele der genannten Einschränkungen<br />
nicht zwangsläufig zu einer höheren Unfallbelastung.<br />
Dies ist darauf zurückzuführen, dass<br />
die kognitiven Leistungseinbussen nur bei komplexen<br />
Aufgaben in Kombination mit Zeitdruck zu<br />
einer reduzierten Handlungszuverlässigkeit führen.<br />
Wenn Senioren genügend Zeit haben und/oder die<br />
Fahrsituation einfach ist, fallen die Einbussen weniger<br />
ins Gewicht.<br />
Im Rahmen einer Meta-Studie zeigte sich, dass bei<br />
geistigen Störungen (die als Extremformen kognitiver<br />
Beeinträchtigungen gewertet werden können)<br />
das relative Risiko bei 1,72 (p