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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Es kann nicht darum gehen, dass die die Städte <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven allein aktiv Langzeitarbeitslosigkeit<br />

bekämpfen sollen, was sie ja auch nicht können, weil sie in jedem Fall<br />

mindestens mit der BA und der EU kooperieren müssen (s. o.), jedoch haben die Städte<br />

<strong>Bremen</strong> und Bremerhaven starke Interessen, eigene strategische Ziele zu verfolgen. Dies<br />

wird noch deutlicher, wenn berücksichtigt wird, welche gravierend negativen Auswirkungen<br />

von Armut in den Städten <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven auf den sozialen Zusammenhalt, auf<br />

gesellschaftliche Partizipation und das Wohlbefinden der Bürger ausgehen. 150<br />

Gegenwärtig sind gemäß BAP-Controlling bei der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit,<br />

Jugend und Soziales ca. 52 % der aktuell freigegebenen Mittel in den BAP-Fonds 1-3 (s. o.)<br />

für die Förderung langzeitarbeitsloser Frauen und Männer <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> vorgesehen. Ca.<br />

50 % der aktuell freigegebenen Mittel in den BAP-Fonds 1-3 (s. o.) sind für die Arbeitsförderung<br />

von Frauen vorgesehen.<br />

2.3.4.3 Beispiele <strong>Armuts</strong>risiken senkender Arbeitsförderung <strong>im</strong> BAP<br />

<strong>Bremen</strong> produktiv und integrativ<br />

Im Rahmen des <strong>Land</strong>esprogramms „<strong>Bremen</strong> produktiv und integrativ“ soll Beschäftigung,<br />

darunter soweit möglich sozialversicherungspflichtige, in Kombination mit Qualifizierungen<br />

für Arbeitslose angeboten werden, für die aufgrund vielfältiger Benachteiligungen und Vermittlungshemmnisse<br />

mittel- und langfristig eine schlechte Arbeitmarktprognose besteht.<br />

Haupteinsatzfelder liegen in „ärmeren“ Quartieren der Städte <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven oder<br />

bei sozialen Dienstleistungen für gemeinnützigen Bedarf, die ansonsten nicht bereitgestellt<br />

würden. Die Beschäftigten erhalten hier die Möglichkeit, sich sinnvoll und produktiv einzubringen<br />

und Beiträge für eine lebenswerte Stadt zu leisten. Wichtige Kooperationspartner<br />

sind hier die BAgIS 151 und die bag 152 .<br />

Maßnahmen für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

Die Ausgliederung älterer Arbeitsnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer aus dem Erwerbsprozess<br />

birgt in hohem Maße <strong>Armuts</strong>risiken, z. B. wenn die finanzielle Vorsorge für die Zeit des Rentenalters<br />

vorzeitig in Anspruch genommen werden muss. Um hier entgegen zu wirken, steht<br />

eine möglichst nachhaltige Integration älterer Arbeitssuchender in den Erwerbsprozess weit<br />

oben auf der landespolitischen Agenda. Über das Bündnis für Arbeit und Ausbildung hat das<br />

<strong>Land</strong> einen Beschäftigungspakt für Ältere ins Leben gerufen und sich mit großer Unterstützung<br />

von BAgIS 153 und bag <strong>im</strong> Bundesprogramm „Perspektive 50 plus“ platziert. Das <strong>Land</strong><br />

<strong>Bremen</strong> konnte darüber das Projekt „Chance 50 plus“ einwerben. Im Rahmen dieses Projekts<br />

kann die Arbeitsmarktintegration von Arbeitsuchenden über 50 Jahren mit Eingliederungszuschüssen<br />

und Qualifizierungen unterstützt werden. So konnten in den Jahren 2006<br />

und 2007 über 500 Personen (Frauenanteil 38 %) in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.<br />

Im Nachfolgeprojekt „Chance 50 plus – Aufwind für Ältere“ konnten von Januar bis Juli<br />

2008 weitere 231 Personen integriert werden (Frauenanteil 39 %).<br />

Um älteren Menschen eine nachhaltige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu ermöglichen,<br />

wurde ein <strong>Land</strong>esprogramm „Sozialversicherungspflichtige Arbeit für ältere Ar-<br />

150<br />

Vgl. insbesondere Kap. 3 und 4.<br />

151<br />

ARGE <strong>Bremen</strong> bzw. "Bremer Arbeitsgemeinschaft für Integration und Soziales (BAgIS)"<br />

152<br />

bremer arbeit gmbh (bag)<br />

153<br />

Der Projektantrag wurde <strong>im</strong> August 2005 unter Beteiligung aller arbeitsmarktpolitischen Akteure durch die<br />

BAgIS gestellt. Ihr obliegt für dieses Sonderprogramm seitdem die Umsetzungsverantwortung sowie der Mittelfluss.<br />

Viele Maßnahme- und Integrationsaktivitäten dieses Paktes werden durch Mittel der BAgIS kofinanziert.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 101

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