Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

3.7.1 Die Bevölkerung, der demografische Wandel und die Frauen
Die prognostizierten demografischen Entwicklungen sind eindeutig: Die Bevölkerung altert
und sie schrumpft. Beides wirkt sich deutlich und in ganz unterschiedlichen Lebens- und Gesellschaftsbereichen
auf das Geschlechterverhältnis aus.
3.7.1.1 Die Zahl der hochbetagten Frauen steigt
Das demografische Altern der Gesellschaft ist vorwiegend weiblich geprägt. Im Jahr 2007
waren von den 663.082 im Land Bremen lebenden Menschen 51,5 % Frauen. Oder anders
ausgedrückt: Auf 100 Männer kamen etwa 106 Frauen. Dieser Frauenüberschuss ist nicht in
allen Altersstufen gleich ausgeprägt. Bis zur Altersgruppe 40 herrscht ein deutlicher Männerüberschuss.
Ab der Altersgruppe 65 entwickelt sich ein Frauenüberschuss (55,5 %), der bis
zu der Gruppe ab 75 Jahren immer prägnanter wird. Der Frauenanteil an der Bevölkerung
liegt hier bei 67,8 %, oder anders ausgedrückt: Auf 100 Männer kommen dann 210 Frauen.
Die Modellrechnungen zur demographischen Entwicklung bis 2020 für die Stadt Bremen des
Statistischen Landesamts zeigen, dass dies tendenziell so bleiben wird.
Grafik 3.7.1: Altersaufbau der Bremer Bevölkerung 2006 und 2020
Quelle: SUBVE 2008-1; Statistisches Landesamt. Vgl. auch Teil 2.1 dieses Berichts
Unterschiede der Geschlechter bestehen aber nicht nur in der Lebenserwartung, sondern
auch in Lebens- und Familienformen und Haushaltsstrukturen. Männer sind im Alter ganz
überwiegend verheiratet und bleiben es bis zum Lebensende. Frauen dagegen sind eher
verwitwet. Ab 80 wird der Witwenstand bei Frauen zur absolut dominierenden Lebensform.
Die Haushaltsstatistik belegt darüber hinaus, dass Frauen anders als Männer im Alter vorwiegend
allein leben.
Lebenslagen im Land Bremen 2009 279