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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Dieses Ziel wird vor allem durch zwei Maßnahmen flankiert: ein Beratungsangebot, das ältere<br />

Menschen bei Problemen unterstützt, die sich aus der Nutzung der bisherigen Wohnung<br />

ergeben sowie die Erweiterung des Angebotes an Betreuten Altenwohnungen, sofern die<br />

bisherige Wohnung nicht erhalten werden kann oder soll.<br />

Beratende Hilfen zum Verbleib in der eigenen Wohnung<br />

Im Juni 2003 wurde die Beratungsstelle kom.fort – Beratung für barrierefreies Bauen und<br />

Wohnen eröffnet. 393 Die Beratung bei kom.fort ist kostenfrei und kann von allen Interessierten<br />

genutzt werden. Personen, die Transferleistungen beziehen, können darüber hinaus dort<br />

erfragen, wie erforderliche Maßnahmen zur Anpassung der Wohnung an die <strong>im</strong> Alter veränderten<br />

Wohnbedürfnisse - auch mit Unterstützung der öffentlichen Hand - finanziert werden<br />

können.<br />

Kom.fort e. V. bietet eine Ausstellung zum barrierefreien Bauen und Wohnen. In dieser Ausstellung<br />

werden anhand von konkreten Wohnsituationen, Möbel und Produkte ausgestellt,<br />

die ein breites Spektrum technischer und baulicher Lösungen aufzeigen, und für Menschen<br />

jeden Alters, mit oder ohne Handicap, eine selbstständige und unabhängige Lebensführung<br />

ermöglichen und die Bewältigung des Alltags erleichtern.<br />

Im Unterschied zu kom.fort hat die AGEHA GbR ("Arbeitgemeinschaft Exklusives Handwerk")<br />

Interessentinnen und Interessenten als Zielgruppe, für die Barrierefreiheit bei Kauf-,<br />

Bau- oder Umbauentscheidungen nicht <strong>im</strong> Vordergrund steht oder die barrierefreies Bauen<br />

zuvor nicht als Option in Betracht gezogen hatten. Das Angebot richtet sich an kaufkräftige<br />

und anspruchsvolle Kundschaft - auch, aber nicht nur - <strong>im</strong> gehobenen Alter.<br />

3.4.4.3 Wohnformen <strong>im</strong> Alter für verschiedene Einkommensgruppen und<br />

Bedürfnisse 394<br />

Altenwohnungen für einkommensschwache Haushalte<br />

Neben altergerechten Anpassungsmaßnahmen in der angestammten (Familien-)Wohnung<br />

stellt der Umzug in eine Altenwohnung eine weitere Möglichkeit dar, körperliche Bewegungseinschränkungen<br />

auszugleichen und weiterhin eigenständig zu leben.<br />

Ab dem Jahr 1966 wurden in <strong>Bremen</strong> daher, ebenso wie in anderen Bundesländern, geförderte<br />

Altenwohnungen gebaut. 395 Es handelt sich dabei um abgeschlossene Wohnungen,<br />

die in Anlage, Ausstattung und Einrichtung den besonderen Wohnbedürfnissen älterer Menschen<br />

Rechnung tragen sollten. Voraussetzung für den Bezug einer solchen Wohnung sind<br />

ein Lebensalter von mind. 60 Jahren sowie ein geringes Einkommen.<br />

Die Situation auf dem geförderten Wohnungsmarkt in <strong>Bremen</strong> ist seit einigen Jahren gekennzeichnet<br />

durch den Wegfall der Sozialbindung vieler öffentlich geförderter Wohnungen<br />

393 Träger dieser Beratungsstelle war zum Zeitpunkt der Gründung die Architektenkammer <strong>Bremen</strong>. Im Dezember<br />

2004 wurde ein Förderverein kom.fort e. V. gegründet mit dem Ziel, die inhaltliche Ausrichtung von kom.fort auf<br />

eine breitere Basis zu stellen und die Beratungsstelle langfristig sowohl inhaltlich als auch finanziell abzusichern.<br />

394 Im Folgenden wird ein Ausschnitt verschiedener Wohnformen dargestellt. Pflegehe<strong>im</strong>e und Dementenwohngemeinschaften<br />

sind an anderer Stelle beschrieben (vgl. Altenplan; SAFGJS 2007-2).<br />

395 Geförderte Altenwohnungen sind Sozialbauwohnungen mit Miet- und Belegungsbindungen. Neben dem Mindestalter<br />

bestehen als weitere Anspruchsvoraussetzungen Einkommensgrenzen, deren Höhe je nach Förderungsweg<br />

zwischen 13.200 € (für Ehepaare 19.800 €) und 19.200 € (für Ehepaare 28.800 €) <strong>im</strong> Jahr liegt. Ziel ist<br />

es, wie <strong>im</strong> Sozialen Wohnungsbau insgesamt, auch einkommensschwächeren Personen gute Wohnbedingungen<br />

zur Verfügung zu stellen. Gerade ältere Menschen haben als Rentenbezieher oft kleinere Einkommen, wobei dies<br />

insbesondere alleinstehende / verwitwete Frauen betrifft.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 241

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