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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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wiegend weniger gut situierten Ortsteilen liegt der Anteil der Familienhaushalte zwar über<br />

dem Durchschnitt, auch die zuvor identifizierte „Insel“ besser situierter Ortsteile (Schönebeck,<br />

Grohn, St. Magnus und Lesum) weist einen über dem Durchschnitt liegenden Anteil<br />

von Haushalten mit Kindern auf. Unter dem Durchschnitt liegen <strong>im</strong> Bremer Norden die Anteile<br />

der Familienhaushalte lediglich in Vegesack und Fähr-Lobbendorf. Im Bremer Westen<br />

liegen die Anteile von Familienhaushalten in den durchgängig weniger gut situierten Ortsteilen<br />

über dem Durchschnitt, insbesondere in Oslebshausen. Am niedrigsten sind die Anteile<br />

der Familienhaushalte in den weniger gut situierten Ortsteilen in der Bremer Innenstadt, aber<br />

auch in den besser situierten, nahe dem Zentrum gelegenen Ortsteilen <strong>im</strong> Bremer Osten.<br />

Dagegen finden sich hohe und höchste Anteile von Haushalten mit Kindern in den besser<br />

situierten Stadtrandgebieten des Bremer Ostens und Südens. Hohe und höchste Anteile von<br />

Familienhaushalten prägen aber auch die weniger gut situierten Großsiedlungen <strong>im</strong> Bremer<br />

Osten und die ebenfalls weniger gut situierten Ortsteile <strong>im</strong> Bremer Süden.<br />

Was aber bedeutet es in einer Großstadt wie <strong>Bremen</strong> von hohen oder niedrigen Anteilen von<br />

Familienhaushalten zu sprechen? Von den knapp 300.000 Bremer Haushalten ist <strong>im</strong> Durchschnitt<br />

gerade noch jeder sechste ein Haushalt mit Kindern (17,5 % bzw. 52.000). Insgesamt<br />

gibt es in diesen Haushalten 82.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bei insgesamt<br />

548.000 Einwohnern (15,6 %). Vor allem in dem ausgeprägten Gegensatz von Einpersonenhaushalten<br />

und Haushalten mit Kindern verdeutlicht sich die starke räumliche<br />

Polarisierung. In <strong>Bremen</strong> sind die Hälfte aller Haushalte Einpersonenhaushalte, deren<br />

Anteil in 7 Ortsteilen 609 70 % erreicht. Dagegen gibt es 13 Ortsteile 610 , in denen der Anteil der<br />

Einpersonenhaushalte unter dreißig oder um die 30 % beträgt. Dabei handelt es sich ausschließlich<br />

um besser situierte Ortsteile.<br />

Der Trend, dass Familienhaushalte am Stadtrand wohnen, überlagert demnach die prägende<br />

Unterscheidung zwischen besser situierten und weniger gut situierten Ortsteilen. So gibt es<br />

auch in einigen (wenigen) besser situierten Ortsteilen am Stadtrand überdurchschnittlich<br />

viele Haushalte mit Kindern. Die höchsten Anteile von Haushalten mit Kinder und insgesamt<br />

auch die größte Anzahl Kinder finden sich jedoch in jenen Ortsteilen, in denen nahezu die<br />

Hälfte oder sogar mehr als die Hälfte aller Kinder mit materieller Armut konfrontiert sind (40-<br />

58 %). Trifft demnach die in der Öffentlichkeit häufig vertretene Auffassung von Kindern als<br />

<strong>Armuts</strong>risiko auch für die Bremer Stadtgesellschaft zu?<br />

609 Es handelt sich um die Ortsteile Bahnhofsvorstadt, Hohentor, Altstadt, Findorff-Bürgerweide, Ostertor, Fesenfeld<br />

und Steintor <strong>im</strong> Zentrum bzw. <strong>im</strong> Zentrumsumfeld.<br />

610 Es handelt sich um die Ortsteile Borgfeld, Oberneuland, Grolland, Habenhausen, Kattenesch, Seehausen,<br />

Osterholz, Arbergen, Schönebeck, Arsten, Farge, Rekum und Mahndorf.<br />

364<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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