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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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2.4.2 Risikolagen in Familien<br />

Die Familien- und Lebensformen wandeln sich und damit verändern sich auch die Voraussetzungen<br />

und Möglichkeiten individueller Teilhabe <strong>im</strong> Bildungssystem. Kinder sind über ihre<br />

Familien in verschiedene Sozialsysteme mit unterschiedlichen Chancen und Risiken eingebunden.<br />

Die Bildungsabschlüsse der Eltern und die Einkommenshöhe in den Familien sind<br />

wichtige Faktoren für den Bildungsabschluss der Kinder. Die <strong>im</strong> Ländervergleich in <strong>Bremen</strong><br />

schwierigeren Voraussetzungen in Bezug auf das Elternhaus lassen sich anhand der drei <strong>im</strong><br />

Bildungsbericht 2008 dargestellten Risikolagen abbilden. 171<br />

Die Risikolagen beschreiben die familiären Rahmenbedingungen für Kinder aus verschiedenen<br />

Blickrichtungen:<br />

1. Soziale Risikolage: Es wird dargestellt, wie hoch der Anteil an Kindern ist, die in Haushalten<br />

groß werden, in denen kein Elternteil erwerbstätig ist.<br />

2. Kulturelle Risikolage: Es wird dargestellt, wie hoch der Anteil an Kindern ist, die in einem<br />

Haushalt groß werden, in dem kein Elternteil über einen Abschluss <strong>im</strong> Sekundarbereich II<br />

(beruflich oder allgemeinbildend) oder höher verfügt. Insbesondere sind hier Eltern erfasst,<br />

die keine Berufsausbildung abgeschlossen haben.<br />

3. Ökonomische Risikolage: Es wird dargestellt, wie hoch der Anteil an Kindern ist, der in<br />

einer Familie aufwächst, deren Einkommen unter der <strong>Armuts</strong>gefährdungsgrenze liegt.<br />

Grafik 2.4.5: Risikolagen in Familien<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

112<br />

11,8%<br />

Kinder <strong>im</strong> Alter von unter 18 Jahren 2006 nach Risikolagen der Eltern<br />

15,7%<br />

26,9% 26,9%<br />

13,5%<br />

21,4%<br />

19,9%<br />

27,9%<br />

soziale Risikolage kulturelle Risikolage ökonomische Risikolage Alle drei Risikolagen<br />

Quelle: Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008, S. 226, eigene Darstellung<br />

24,5%<br />

29,2%<br />

23,0%<br />

31,7%<br />

3,5%<br />

6,0%<br />

6,3%<br />

Deutschland<br />

Hamburg<br />

Insbesondere der Anteil an Kindern, die in einem Haushalt mit kultureller Risikolage groß<br />

werden, ist <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> mit 27,9 % deutlich höher als in anderen Stadtstaaten und <strong>im</strong><br />

Bundesdurchschnitt. Besonders hoch ist <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> auch die Verbindung aller drei<br />

Risikolagen. Nahezu 10 % der Kinder wachsen unter Bedingungen auf, die alle drei Risiko-<br />

171 Vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008-1, S. 26 f.<br />

Berlin<br />

<strong>Bremen</strong><br />

9,6%<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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