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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Menschen mit Behinderungen<br />

Kurzfassung<br />

Ende des Jahres 2005 lebten 59.755 schwerbehinderte Menschen 2 <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong><br />

(48.097 in <strong>Bremen</strong>, 11.678 Personen in Bremerhaven). Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil<br />

von 8,8 % in <strong>Bremen</strong> und 10 % in Bremerhaven. 54,8 % aller Schwerbehinderten waren<br />

zu diesem Zeitpunkt 65 Jahre oder älter (<strong>im</strong> Bund: 53,3 %). 2,1 % der Schwerbehinderten<br />

waren Kinder und Jugendliche. Wenn man Menschen mit leichteren Behinderungen für<br />

das Jahr 2005 mit einbezieht, erhöht sich die Anzahl der Menschen mit Behinderung <strong>im</strong><br />

<strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> auf rund 75.000 Personen. Die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen<br />

hat Einfluss auf ihre Möglichkeiten zur gleichberechtigten und selbstbest<strong>im</strong>mten Teilhabe<br />

am gesellschaftlichen Leben. Dabei sind es besonders gesellschaftliche Rahmenbedingungen,<br />

die <strong>Armuts</strong>risiken und soziale Ausgrenzungsrisiken erzeugen können.<br />

Die Bildungschancen von Menschen mit Behinderungen sind <strong>im</strong> Vergleich zu nicht behinderten<br />

Menschen erheblich eingeschränkt, wenn die Behinderung von Geburt an besteht<br />

oder früh erworben wird. In der Altersgruppe 25 - 45 Jahre hatten bundesweit 15 % der<br />

behinderten Menschen keinen Schulabschluss, bei gleichaltrigen nicht behinderten Menschen<br />

waren es nur 3 %. Umgekehrt verhält es sich bei den höchsten schulischen Abschlüssen:<br />

Nur 11 % der behinderten gegenüber 26 % der nicht behinderten Menschen dieser Altersgruppe<br />

hatten das Abitur erreicht. Dieser Befund ist auf das <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> übertragbar.<br />

Insgesamt ist es wichtig, die schulische Förderung behinderter Kinder und Jugendlicher<br />

weiter zu stärken und dabei die integrative Beschulung weiter auszubauen.<br />

Auch die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben unterscheidet sich von der<br />

nicht behinderter Menschen. So lag die Erwerbsquote des <strong>Land</strong>es <strong>Bremen</strong> in der Altersgruppe<br />

der 15-65-Jährigen bei den behinderten Menschen bei 52 % (Bund: 50 %) und bei den<br />

nicht behinderten Menschen bei 72 % (Bund: 76 %). Dabei sind schwer behinderte Menschen<br />

besonders stark von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Jahr 2007 lag der Anteil schwer<br />

behinderter Menschen an allen Arbeitslosen bei 4,4 % (4,4 % Stadt <strong>Bremen</strong>, 4,2 % Bremerhaven).<br />

Die erschwerte Teilhabe am Arbeitsleben und das erhöhte Arbeitsmarktrisiko der Menschen<br />

mit Behinderungen spiegeln sich auch in ihren Einkommensquellen. Im Jahr 2005 war<br />

schon in der Gruppe der 25 bis 45-Jährigen für 17 % eine Rente/Pension die Haupteinnahmequelle,<br />

für 6 % Sozialhilfe / Grundsicherung und für 9 % der Unterhalt durch Ehepartner /<br />

Angehörige. Bei nicht behinderten Menschen gleichen Alters lagen die Anteile bei 0 %, 1 %<br />

und 15 %.<br />

Für behinderte Menschen, die so schwer beeinträchtigt sind, dass sie am regulären Erwerbsleben<br />

nicht teilnehmen können, ist die Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte<br />

Menschen (WfbM) möglich. Im Bundesländervergleich 2006 zeigte sich, dass <strong>Bremen</strong> deutlich<br />

mehr Menschen zwischen 18 und 65 Jahren in WfbM beschäftigt und betreut (4,87 Personen<br />

pro 1.000 Einwohner) als <strong>im</strong> Bundesdurchschnitt (4,21 Personen pro 1.000 Einwohner).<br />

In den drei Werkstätten <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> waren Ende 2006 rund 2.700 Menschen mit<br />

Behinderung beschäftigt (1.700 Stadt <strong>Bremen</strong>, 1.000 Bremerhaven).<br />

2 Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht und<br />

daher die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigt ist (Neuntes Buch, Sozialgesetzbuch, § 2, Abs. 1).<br />

Festgestellte Schwerbehinderung liegt bei einem Grad von 50 % oder mehr vor, eine leichte Behinderung bei<br />

einem Grad zwischen 20 und 50 %.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 15

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