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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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2005 und 2006 stieg die Zahl der Arbeitslosen, nicht zuletzt durch den so genannten<br />

„Hartz IV-Effekt“, sprunghaft auf zeitweise über 40.000. Diese über den gesamten Zeitraum<br />

relativ stabile Entwicklung betrifft jedoch Männer und Frauen unterschiedlich. Bei den Männern<br />

ging die Gesamtzahl der Arbeitslosen bis 2007 um fast 2.500 Personen zurück, während<br />

<strong>im</strong> gleichen Jahr fast 1.500 Frauen mehr arbeitslos waren als <strong>im</strong> Jahr 2000.<br />

Für eine genauere kleinräumige Betrachtung der Arbeitslosigkeit in den Bremer Ortsteilen<br />

kann aufgrund der Datenlage jedoch nicht die übliche Arbeitslosenquote herangezogen werden.<br />

Verfügbar ist lediglich die so genannte Arbeitslosenziffer 595 , die stets um einige Prozentpunkte<br />

höher ist als die Arbeitslosenquote. Für die hier vorgenommene Analyse ist dieser<br />

Umstand nicht gravierend, weil vor allem die relativen Unterschiede zwischen den Bremer<br />

Ortsteilen von Interesse sind.<br />

Ein Hinweis zur Darstellungsform: Die Verteilungsdarstellung zwischen den 89 Bremer<br />

Ortsteilen mit Hilfe einer Abbildung ist technisch nicht einfach. Dies verdeutlichen die Abbildung<br />

auf der nächsten Seite und die folgenden Abbildungen. In dem die Arbeitslosenziffer (in<br />

Prozent) ins Verhältnis zum Anteil der Langzeitarbeitslosen (ebenfalls in Prozent) gesetzt<br />

wird, kann jeder Ortsteil durch einen Punkt verortet werden. Durch die „Streuung“ der Vielzahl<br />

an Punkten bildet sich eine charakteristische Verteilung der Ortsteile, die mehr oder<br />

weniger dicht bei einander liegen. Wenn viele Ortsteile sehr dicht beieinander liegen, entsteht<br />

die Problematik, dass in einigen dieser Abbildungen die Namen dieser Ortsteile nur<br />

schwer zu entziffern sind. Obwohl diese Problematik <strong>im</strong> Einzellfall schwierig ist, zielt die Analyse<br />

vor allem auf das Gesamtbild aller Ortsteile und auf diejenigen, die durch charakteristisch<br />

hohe oder niedrige Werte auffallen.<br />

Der Aspekt der Langzeitarbeitslosigkeit wurde hier ausgewählt, weil sich daraus Hinweise<br />

auf eine mögliche Verfestigung von Arbeitslosigkeit ergeben und damit die Gefahr von Armut<br />

steigt. Von Langzeitarbeitslosigkeit wird gesprochen, wenn eine Person bereits länger als ein<br />

Jahr arbeitslos gemeldet ist. Wie der Bericht der Bundesregierung zeigt 596 , liegt bei Arbeitslosigkeit<br />

die <strong>Armuts</strong>risikoquote mit 43 % dre<strong>im</strong>al so hoch wie in der Gesamtbevölkerung<br />

(13 %). Das <strong>Armuts</strong>risiko erhöht sich noch stärker bei Langzeitarbeitslosigkeit. Insgesamt<br />

waren in den Bremer Ortsteilen 32.656 Personen als arbeitslos gemeldet (2006), fast die<br />

Hälfte bereits als Langzeitarbeitslose (14.525).<br />

595 Die Arbeitslosenziffer wird anhand der Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten errechnet,<br />

wobei die Beamten, die Selbstständigen, die mithelfenden Familienangehörigen, die geringfügig Beschäftigten<br />

und die Arbeitsgelegenheiten nicht berücksichtig werden.<br />

596 Vgl. Bundesregierung 2008-DS 16/9915, S. 82.<br />

352<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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