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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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2.6.1.3 Kindergesundheit<br />

<strong>Bremen</strong><br />

Der vom Gesundheitsamt der Stadtgemeinde <strong>Bremen</strong> (GAB) <strong>im</strong> Januar 2007 veröffentlichte<br />

Bericht „Gefährdete Kindheit – Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf die Entwicklungschancen<br />

von Kinder in <strong>Bremen</strong>“ 214 konzentriert sich auf Kinder aus gesellschaftlichen Gruppen,<br />

die von relativer Armut besonders bedroht sind. Er geht der Frage nach, wie sich divergierende<br />

Lebensverhältnisse auf die Gesundheit, auf soziale Teilhabe und kulturelle Kompetenzen<br />

der Kinder auswirken.<br />

Einzelergebnisse der Kindergesundheitsberichterstattung 215 :<br />

• Bei einem Gesamtanstieg des Anteils aller Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht<br />

(< 2500 gr.) zwischen den Jahren 1998 und 2005 um 9,5 % (1998: 6,3 %, 2005: 6,9 %) lag<br />

der Anstieg in den benachteiligten Wohnvierteln doppelt so hoch wie in den wohlhabenden<br />

Wohnvierteln.<br />

• Bei den knapp 20 % der Eltern, die kein Früherkennungsuntersuchungsheft bzw. nicht den<br />

Impfpass vorgelegt hatten, muss davon ausgegangen werden, dass Früherkennungsuntersuchungen<br />

bzw. Impfungen lückenhaft wahrgenommen wurden. Eltern mit Migrationshintergrund,<br />

aus Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil oder aus benachteiligten<br />

Wohnvierteln legten teilweise signifikant seltener das Untersuchungsheft oder den Impfpass<br />

vor als Eltern ohne Migrationshintergrund, aus Familien mit beiden Elternteilen und aus<br />

wohlhabenden Wohnvierteln.<br />

• Entwicklungsauffälligkeiten <strong>im</strong> motorischen, sprachlichen und sozialemotionalen Bereich<br />

fanden sich bei:<br />

o 33 % der Kinder aus Migrantenfamilien (vs. 30 % keine Migrantenfamilien)<br />

o 34 % der Kinder aus benachteiligten Wohnvierteln (vs. 29 % aus wohlhabenden Wohnvierteln).<br />

o 36 % der Kinder Alleinerziehender (vs. 30 % beide Eltern) und<br />

o 40 % der Kinder Alleinerziehender aus benachteiligten Wohnvierteln (vs. 29 % aus wohlhabenden<br />

Wohnvierteln)<br />

• In Familien mit Migrationshintergrund erhielten fast doppelt so viel wie deutsche Kinder<br />

(8,9 %) keine vorschulische Erziehung. Die Anforderungen an den Besuch einer „Ersten<br />

Klasse“ einer Grundschule erfüllten nach schulärztlicher Einschätzung nur ein Drittel dieser<br />

Kinder.<br />

• Während der Anteil übergewichtiger Kinder aus wohlhabenden Wohnvierteln tendenziell<br />

sank (1998: 8,7 %; 2005: 7,6 %), stieg der Anteil in benachteiligten Wohnvierteln von 11,7 %<br />

(1998) auf 13,6 % (2005) an.<br />

• Bei einem Anstieg der Sprachauffälligkeiten aller Kinder von 16,8 % auf 18,6 % nahm der<br />

Anteil der sprachauffälligen Kinder aus wohlhabenden Wohnvierteln um 5 % ab, während<br />

dieser bei Kindern aus benachteiligten Wohnvierteln um 28 % anstieg. (1998: 17,8 %;<br />

2002: 22,7 %).<br />

214<br />

GAB 2007-1; 5 aufeinander aufbauende Einzelberichte beschreiben sozialmedizinische Risiken von Kindern in<br />

der Stadt <strong>Bremen</strong>.<br />

215<br />

Alle folgenden Ergebnisse vgl. GAB 2007-1.<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 145

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