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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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Für einen attraktiven Arbeitsmarkt sind gute schulische Grundqualifikationen, umfassende<br />

und zielgerichtete Berufsausbildung, erstklassige akademische Ausbildung und Konzepte<br />

des Lebenslangen Lernens eine wesentliche Grundlage. Der Strukturwandel kann nur dann<br />

auch weiterhin erfolgreich verlaufen, wenn Bildung und Arbeitsmarkt mit den neuen Herausforderungen<br />

Schritt halten. Dabei sollten die verschiedenen Förderinstrumente, die die EU in<br />

diesem Zusammenhang bietet, intensiv genutzt werden, um das Ziel eines umfassenden,<br />

qualitativ anspruchsvollen Aus- und Weiterbildungsangebotes für Frauen und Männer aller<br />

Generationen zu erreichen. Dazu gehören auch Gruppen mit besonderem Schulungs- und<br />

Qualifizierungsbedarf wie z. B. Migrantinnen und Migranten. Hierzu sind Maßnahmen notwendig,<br />

die die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen für diese Gruppen erhöhen.<br />

Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland liegt das Hauptaugenmerk zum<br />

einen auf der Schaffung und Erhaltung einer lebenslangen möglichst hohen und modernen<br />

Qualifikation der Menschen und der entsprechenden Gestaltung des Arbeitsplatzes und zum<br />

anderen in der Ausbildung von hochqualifizierten jungen Fachkräften und des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses. Insbesondere auch wg. Chancengleicheit <strong>im</strong> Sinne von „Gender Mainstreaming“<br />

ist das Potenzial von Frauen auszuschöpfen, die gezielt als Fachkräfte, als Existenzgründerinnen<br />

und als Unternehmerinnen zu gewinnen sind. Dabei liegt der Fokus insbesondere<br />

<strong>im</strong> Bereich der innovationspolitischen Handlungsfelder. Gerade in den innovatorischen<br />

technologischen Zukunftsbranchen mit hohem Fachkräftebedarf sind Frauen deutlich<br />

unterrepräsentiert. Ausbildungs- und Qualifikationsstrukturen müssen so verändert werden,<br />

dass sie Frauen und Männer gleichermaßen ansprechen und explizit Frauen spezifische<br />

Zugänge ermöglichen, damit künftiger Beschäftigungsnachfrage entsprochen werden kann.<br />

Das Thema der Vereinbarkeit von Berufs-, Privat- und Familienleben rückt <strong>im</strong>mer mehr in<br />

den Vordergrund wirtschaftspolitischer Diskussionen. Die Grundlage dazu liefert eine familienbewusste<br />

Personalpolitik der Unternehmen. Politik kann dabei die Prozesse in Unternehmen<br />

z. B. durch die Weiterentwicklung von Infrastrukturen (Betreuungsangebote für Kinder<br />

aller Altersstufen) unterstützen. Flankierend muss geprüft werden, wie durch Veränderung<br />

der Rahmenbedingungen eine ausgewogenere Aufteilung familiärer und privater Verpflichtungen<br />

unter Männern und Frauen herbeigeführt werden kann.<br />

Darüber hinaus wird es in einer strukturpolitischen Gesamtkonzeption darauf ankommen,<br />

das hohe Maß der verfestigten Arbeitslosigkeit aufzulösen. Dies gilt insbesondere für<br />

Bremerhaven. Rund die Hälfte der Arbeitslosen ist länger als ein Jahr bzw. dauerhaft arbeitslos.<br />

Diese Personen werden mit den auf die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze ausgerichteten<br />

strukturpolitischen Maßnahmen auch langfristig nicht erreicht werden können. Daher<br />

werden künftig verstärkt die zur Verfügung stehenden Qualifizierungsmaßnahmen auf die zur<br />

Zeit entstehenden Beschäftigungsfelder beispielsweise <strong>im</strong> Bereich der Offshore-Windenergie,<br />

der Logistikwirtschaft, der marit<strong>im</strong>en Technologien sowie der Tourismuswirtschaft ausgerichtet,<br />

um die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem regionalen Arbeitsmarkt<br />

bedienen zu können. Grundsätzlich wird sich die Qualifizierung an den Bedarfen der Unternehmen<br />

orientieren. Dabei sind Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote und -einrichtungen<br />

der gewerblichen Wirtschaft zu unterstützen.<br />

Hinsichtlich einer notwendigen regionalen Prioritätensetzung sind die Herausforderungen<br />

Bremerhavens aus rückläufigen Bevölkerungszahlen und einer hohen Arbeitslosigkeit stärker<br />

in den Vordergrund der <strong>Land</strong>espolitik zu stellen. Wichtig wird es sein, die vorhandenen<br />

Strukturen von Forschung und Entwicklung insbesondere mit der marit<strong>im</strong>en Wirtschaft und<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009 95

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