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Lebenslagen im Land Bremen Armuts - Bremische Bürgerschaft

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gleichen Muster wie <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong>, in Bremerhaven wiederum mit deutlich ins Negative<br />

abweichenden statistischen Ausschlägen in den Jahren 2005 und 2006.<br />

Wird versucht, ein knappes Fazit der Arbeitsmarktentwicklung <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> zu ziehen, so<br />

liegen die gravierenden Probleme eindeutig in der Stadt Bremerhaven. Die Gesamtbetrachtung<br />

zeigt, dass sich die Entwicklung in Bremerhaven zunehmend von der in der Stadt<br />

<strong>Bremen</strong> abzukoppeln droht. Im Hinblick auf eine Arbeitsmarktanalyse des <strong>Land</strong>es <strong>Bremen</strong> ist<br />

allerdings zu berücksichtigen, dass die Städte <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven jeweils eine oberzentrale<br />

Funktion erfüllen und keine geschlossenen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsräume<br />

bilden. Dies wird u. a. <strong>im</strong> Rahmen dieses Berichtes durch die <strong>im</strong> Teil 2.1 erwähnten Pendlerverflechtungen<br />

mit dem niedersächsischen Umland deutlich. Würde das Umland einbezogen,<br />

ergäbe sich für die dann neu abzubildende Arbeitsmarktregion eine deutlich geringere<br />

Arbeitslosenquote. Teilweise verzeichnen niedersächsische <strong>Land</strong>kreise und Kommunen um<br />

<strong>Bremen</strong> herum hohe Pro-Kopf-Einkommen und eine geringe Arbeitslosigkeit.<br />

Weiterhin zeigt sich, dass es deutliche Unterschiede in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit<br />

von Frauen und Männern auf den Arbeitsmärkten in <strong>Bremen</strong> und Bremerhaven gibt. Zwischen<br />

2000 und 2007 stehen rückläufige Zahlen bei den Männern zunehmenden bei den<br />

Frauen gegenüber. Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind dabei alleinstehende<br />

Frauen mit Kinderbetreuungsaufgaben. Hier bedarf es arbeitsmarktpolitischer Hilfen, damit<br />

hohe Belastungen in solchen Lebensphasen nicht zu einem dauerhaften Ausschluss vom<br />

Erwerbsleben führen.<br />

Die Risiken, arbeitslos zu werden oder bei einmal eingetretener Arbeitslosigkeit langfristig<br />

oder auf Dauer aus dem Erwerbsleben ausgegrenzt zu werden, sind über die vorstehende<br />

geschlechtsspezifische Differenzierung auch für weitere Personengruppen unterschiedlich<br />

ausgeprägt. Von Arbeitslosigkeit und deren Folgen besonders betroffen sind Ältere, Personen<br />

ohne Berufsabschluss, Jugendliche und zugewanderte Frauen und Männer. Deshalb gilt<br />

in der Arbeitsmarktpolitik diesen Personengruppen auch eine besondere Aufmerksamkeit.<br />

Von daher wird <strong>im</strong> Folgenden bei diesen Personengruppen auch jeweils <strong>im</strong>mer - soweit möglich<br />

- der Bezug zur Langzeitarbeitslosigkeit hergestellt. 139<br />

2.3.3.3 Ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen<br />

Die Zahl der arbeitslosen Personen <strong>im</strong> Alter über 50 Jahre ist bezogen auf den Zeitraum der<br />

Jahre von 2005 bis 2007 wie auch auf den von 2000 bis 2007 um ca. 2.700 zurückgegangen.<br />

Der zwischenzeitliche Anstieg in 2005 ist dem sog. Hartz IV-Effekt zuzuschreiben, so<br />

dass langfristig bei unveränderter statistischer Erfassungsgrundlage ein höherer, wenn auch<br />

quantitativ nicht zu erfassender Rückgang vermutet werden darf.<br />

139 Zu den Arbeitslosen ohne Berufsabschluss liegt z. Z. kein statistisches Material der Bundesagentur für Arbeit<br />

vor. Problemrelevante Schlussfolgerungen können aber aus den Auswertungen der IAB-Betriebspanelbefragung<br />

für das <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> gezogen werden. Da z. Z. für zugewanderte Frauen und Männer noch keine allgemeingültigen<br />

statistischen Erhebungsmerkmale vorliegen, wird <strong>im</strong> Folgenden nur auf Werte für die Teilmenge nicht deutscher<br />

Bürger zurückgegriffen.<br />

86<br />

<strong>Lebenslagen</strong> <strong>im</strong> <strong>Land</strong> <strong>Bremen</strong> 2009

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